



Limbitrol Kapseln 30 Stück buy online
Limbitrol Kaps Fl 30 Stk
- Availability: In stock
- Brand: MYLAN PHARMA GMBH
- Product Code: 2953833
- ATC-code N06CA01
- EAN 7680333540102
Ingredients:
Erythrosin (E127), Amitriptylin 12.5 mg , Chlordiazepoxid 5 mg , Lactose-1-Wasser, Indigocarmin (E132), Amitriptylin hydrochlorid.
Amitriptylin 12.5 mg
Antidepressiva und MAO-Hemmer wirken synergistisch auf die Serotonin-Konzentration im ZNS und führen so wahrscheinlich zu einer Überstimulation von zentralen und peripheren Serotonin-Rezeptoren. Antidepressiva hemmen in unterschiedlichem Ausmass die Serotonin-Wiederaufnahme, MAO-Hemmer den Serotonin-Abbau durch die Monoaminoxidase A.
Auslösung eines Serotonin-Syndroms
Bei Kombination von tri-/tetrazyklischen Antidepressiva und den MAO-Hemmern Phenelzin, Tranylcypromin bzw. dem Zytostatikum Procarbazin, das ebenfalls ein schwacher, nicht-selektiver MAO-Hemmer ist, können nach kurzer Zeit (0,5 bis 48 h) die toxischen Symptome eines Serotonin-Syndroms auftreten. Symptome eines Serotonin-Syndroms: mentale (Verwirrtheit, Erregung, Agitiertheit, Unruhe), autonome (Schwitzen, Fieber, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckanstieg) und neuromuskuläre Störungen (Hyperreflexie, Krampfanfälle, Tremor). In schweren Fällen kann es zu Koma und Schock kommen.
MAO-Hemmer dürfen nicht mit tri-/tetrazyklischen Antidepressiva kombiniert werden. Aus Sicherheitsgründen sollen Antidepressiva erst 2 Wochen nach Absetzen von MAO-Hemmern angewandt werden. Bei der Umstellung von serotoninergen Antidepressiva auf MAO-Hemmer wird eine Auswaschphase empfohlen, deren Dauer von der Halbwertszeit des zuvor gegebenen Antidepressivums abhängt (z. B. Clomipramin, Nortriptylin: 14 Tage).
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - Droperidol, Pimozid, SertindolTri- bzw. tetrazyklische Antidepressiva haben ebenso wie Droperidol, Pimozid und Sertindol kardiotoxische, anticholinerge und zentraldämpfende Eigenschaften und senken die Krampfschwelle. Diese Effekte können sich dosisabhängig additiv verstärken. Darüber hinaus kann eine Hemmung des oxidativen Metabolismus beteiligt sein: Der Abbau der Antidepressiva und der Neuroleptika wird zum Teil durch CYP2D6 katalysiert. Durch Konkurrenz um das Enzym kann der Abbau beider Substanzen verlangsamt werden. Relevanz hat dies vor allem bei den 5 bis 10 % der Patienten, die langsame Metabolisierer von CYP2D6 sind. Die Plasmakonzentrationen werden dabei aber in sehr variablem Ausmass erhöht.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes) sowie weiteren Nebenwirkungen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit tri- bzw. tetrazyklischen Antidepressiva und den genannten Neuroleptika ist das Risiko für ventrikuläre Tachykardien erhöht. Torsade de pointes mit symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen. Darüber hinaus können vermehrt anticholinerge (Mundtrockenheit, Akkommodations-, Miktionsstörungen, Obstipation) sowie zentraldämpfende Effekte vorkommen. Auch eine Absenkung der Krampfschwelle ist nicht auszuschliessen.
Die gleichzeitige Behandlung mit den genannten Antidepressiva und Droperidol, Pimozid oder Sertindol ist kontraindiziert.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - LumefantrinLumefantrin hemmt in vitro CYP2D6 und somit vermutlich auch den oxidativen Metabolismus der Antidepressiva. Ausserdem können sich die kardiotoxischen Effekte von Lumefantrin und den Antidepressiva additiv verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Die gleichzeitige Behandlung mit Lumefantrin und Antidepressiva erhöht vermutlich das Risiko für QT-Zeit-Verlängerungen und Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes mit symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen. In sehr seltenen Fällen können diese in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potentiell letalem Ausgang übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Lumefantrin und Antidepressiva ist kontraindiziert.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Dapoxetin - Stoffe, die serotoninerg wirkenDer Schweregrad des Serotonin-Syndroms ist dosisabhängig. Dieser beruht auf einer Überstimulation der zentralen postsynaptischen Serotonin-Rezeptoren. Viele Wirkstoffe können durch verschiedene Mechanismen ein Serotonin-Syndrom induzieren: z.B. Erhöhung der Serotonin-Konzentration durch Hemmung der Wiederaufnahme aus dem synaptischen Spalt, Hemmung des Abbaus oder Erhöhung der Freisetzung.
Erhöhtes Risiko eines serotonergen Syndroms
Bei gleichzeitiger Behandlung mit mehreren serotoninergen Arzneistoffen, kann sich in seltenen Fällen ein Serotonin-Syndrom entwickeln. Symptome eines Serotonin-Syndroms umfassen: Verhaltensstörungen (Angst, Agitation, Verwirrtheit), autonome (Tachykardie, Hypertonie, Schwindel, Diaphorese, Flush, Hyperthermie, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen) und neuromuskuläre Störungen (Tremor, Rigidität, Myoklonien, Klonus, Hyperreflexie, Koordinationsstörungen). In schweren Fällen kann es zu Krampfanfällen, Rhabdomyolyse, akutem Nierenversagen, disseminierter intravasaler Koagulopathie, Koma und Schock mit potenziell letalem Ausgang kommen.
Dapoxetin darf nicht gleichzeitig mit den genannten serotoninerg wirkenden Arzneimitteln angewandt werden. Auch die Anwendung von Dapoxetin innerhalb von 14 Tagen nach Absetzen von serotoninergen Arzneimitteln ist kontraindiziert. Nach Absetzen von Dapoxetin sollen 7 Tage lang keine serotoninergen Arzneimittel angewandt werden.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Alpha-2-Rezeptoragonisten (okuläre, dermale Anwendung) - Antidepressiva, trizyklische, und AnalogeTri- und tetrazyklische Antidepressiva beeinflussen die noradrenerge Neurotransmission bzw. den Katecholamin-Stoffwechsel und können dadurch die Wirkung von okulär oder kutan angewendeten Alpha-2-Rezeptoragonisten beeinflussen. Der genaue Mechanismus der Interaktion bei okulär oder kutan angewendeten Alpha-2-Rezeptoragonisten ist nicht geklärt.
Beeinträchtigte Wirksamkeit möglich
Es wird befürchtet, dass tri- und tetrazyklische Antidepressiva die okuläre und kutane Wirkungen der Alpha-2-Rezeptoragonisten beeinträchtigen könnten.
Die gleichzeitige Anwendung von tri- oder tetrazyklischen Antidepressiva und okulär oder kutan angewendeten Alpha-2-Rezeptoragonisten ist nach Herstellerangaben kontraindiziert.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Antidepressiva, trizyklische - Johanniskrautextrakt, hyperforinarmSowohl die betroffenen trizyklischen Antidepressiva als auch Johanniskraut hemmen die Wiederaufnahme von Serotonin, so dass es zu einer Überstimulation der zentralen postsynaptischen Serotonin-Rezeptoren führen kann. Der Schweregrad des Serotonin-Syndroms ist dosisabhängig.
Erhöhtes Risiko von Serotonin-Syndrom
Bei gleichzeitiger Behandlung mit den betroffenen trizyklischen Antidepressiva und Johanniskraut kann sich in seltenen Fällen ein Serotonin-Syndrom entwickeln. Symptome eines Serotonin-Syndroms umfassen: Verhaltensstörungen (Angst, Agitation, Verwirrtheit), autonome (Tachykardie, Hypertonie, Schwindel, Diaphorese, Flush, Hyperthermie, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen) und neuromuskuläre Störungen (Tremor, Rigidität, Myoklonien, Klonus, Hyperreflexie, Koordinationsstörungen). In schweren Fällen kann es zu Krampfanfällen, Rhabdomyolyse, akutem Nierenversagen, disseminierter intravasaler Koagulopathie, Koma und Schock mit potenziell letalem Ausgang kommen.
Die gleichzeitige Behandlung mit den betroffenen trizyklischen Antidepressiva und Johanniskraut ist kontraindiziert.
Schwerwiegende Folgen wahrscheinlich - kontraindiziert
Antidepressiva - Alkoholhaltige ArzneimittelAntidepressiva und Ethanol wirken zusammen verstärkt zentraldämpfend. Die sedierende Wirkung der Antidepressiva ist unterschiedlich ausgeprägt: Eher stark sedierend wirken Amitriptylin, Trimipramin, Doxepin, Dosulepin, eher gering sedierend Mianserin und Clomipramin. Darüber hinaus hemmt akuter Alkoholgenuss offenbar den First-pass-Metabolismus der trizyklischen Antidepressiva. Bei Alkoholabhängigkeit kann dagegen die Clearance einiger Antidepressiva beschleunigt sein. Reboxetin verstärkt die Wirkungen von Alkohol auf die kognitiven Funktionen bei gesunden Probanden nicht.
Verstärkte zentraldämpfende Wirkungen
Alkohol - auch in Arzneimitteln - kann während einer Behandlung mit Antidepressiva die zentraldämpfenden Effekte verstärken. Die Konzentrationsfähigkeit (z. B. im Strassenverkehr) wird beeinträchtigt. Auch orthostatischer Blutdruckabfall und mehrstündige Amnesien wurden schon nach dem Konsum geringer Alkoholmengen berichtet.
Patienten unter Antidepressiva sollen Alkohol - auch in Arzneimitteln - weitestgehend meiden. Eine alkoholfreie Alternative für das alkoholhaltige Arzneimittel ist zu erwägen. Patienten sollen nachdrücklich auf die verstärkte Konzentrationsbeeinträchtigung durch schon geringe Alkoholmengen aufmerksam gemacht werden. Auch bei Antidepressiva, die in Studien keine verstärkten zentraldämpfenden Effekte bei Alkoholzufuhr zeigten, soll Alkohol aus grundsätzlichen Erwägungen gemieden werden. Alkohol kann den Verlauf von psychischen Krankheiten beeinflussen; auch aus diesem Grund sollen psychiatrische Patienten Alkohol möglichst meiden. Bei akuter Alkoholintoxikation sind Antidepressiva kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Antiarrhythmika - Antidepressiva, trizyklische, und AnalogeDie kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben. Bei Antiarrhythmika beträgt die Inzidenz etwa 1:100 bis 4:100.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit mehreren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können wie bestimmte Antiarrhythmika und Antidepressiva, sind vermehrt ventrikuläre Tachykardien zu befürchten. Torsade de pointes mit symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit den genannten Antiarrhythmika und Antidepressiva ist kontraindiziert; Alternativarzneimittel sind zu bevorzugen. Ist sie dennoch unumgänglich, soll sie unter sorgfältigster elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Elektrolytstörungen sollen vor der Anwendung korrigiert werden. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 60 ms bzw. auf über etwa 460-500 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Verzehr von Lakritze ist zu meiden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Clozapin - Agranulozytose-induzierende StoffeVon einer additiven Wirkung auf das Knochenmark ist auszugehen. Eine retrospektive Studie in Finnland zeigte, dass ca. 40 % aller Patienten, die unter Clozapin eine Agranulozytose entwickelten, weitere Arzneistoffe erhielten, die Agranulozytosen auslösen können. Stoffe mit dieser Nebenwirkung sind nur schwer zu benennen, da meist nur Fallberichte vorliegen. Es handelt sich um sehr viele Stoffe aus sehr unterschiedlichen Stoffgruppen.
Erhöhung des Risikos und/oder der Schwere von Granulozytopenien/Agranulozytosen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Clozapin und weiteren Arzneistoffen, die Agranulozytosen hervorrufen können, ist eine erhöhte Inzidenz und Schwere von Granulozytopenien und Agranulozytosen zu befürchten. Eine Agranulozytose tritt meist zu Beginn der Behandlung mit Clozapin auf, kann aber auch zu jedem späteren Zeitpunkt ausgelöst werden (siehe Kommentar).
Den Produktinformationen von Clozapin zufolge darf eine Therapie mit diesem Neuroleptikum nicht eingeleitet werden, wenn der Patient bereits mit einem Arzneistoff behandelt wird, von dem bekannt ist, dass er ein erhebliches Potenzial hat eine Agranulozytose hervorzurufen (Kontraindikation). Agranulozytosen sind eine schwere, aber seltene Nebenwirkung vieler lebenswichtiger Arzneistoffe. Daher können Fälle eintreten, in denen die gleichzeitige Behandlung mit Clozapin und einem dieser Arzneistoffe unumgänglich wird. In einem solchen Fall muss das Blutbild besonders engmaschig überwacht werden. Bei alleiniger Therapie mit Clozapin sind die Leukozyten und neutrophilen Granulozyten während der ersten 18 Wochen wöchentlich und danach während der gesamten Behandlung mindestens alle 4 Wochen zu kontrollieren. Auch bei lokaler Anwendung von Chloramphenicol am Auge wurden hämatotoxische Effekte beobachtet, so dass auch diese Darreichungsformen kontraindiziert sind.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Antidepressiva, serotoninerge - Moclobemid (reversibler MAO-A-Hemmer)Das Serotonin-Syndrom beruht auf einer Überstimulation von zentralen und peripheren Serotonin-Rezeptoren; meist tritt es wenige Stunden oder Tage nach Beginn der gleichzeitigen Anwendung mehrerer serotoninerger Arzneimittel auf. Nach Absetzen der auslösenden Arzneimittel bildet sich das Serotonin-Syndrom in der Regel innerhalb von 24 h zurück. Serotonin-Reuptake-Hemmer verstärken die serotoninerge Übertragung durch Hemmung der Wiederaufnahme von Serotonin aus dem synaptischen Spalt. MAO-Hemmer erhöhen die Verfügbarkeit von Serotonin, indem sie den Abbau von Serotonin durch die Monoaminooxidasen (MAO), vorwiegend durch MAO-A und in geringem Ausmass auch MAO-B, hemmen.
Auslösung eines Serotonin-Syndroms möglich
Bei Kombination von Moclobemid mit serotoninerg wirkenden Antidepressiva wurden in Einzelfällen schwere Serotonin-Syndrome berichtet. Symptome eines Serotonin-Syndroms: mentale (Verwirrtheit, Erregung, Agitiertheit, Unruhe), autonome (Schwitzen, Fieber, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckanstieg) und neuromuskuläre Störungen (Hyperreflexie, Krampfanfälle, Tremor). In schweren Fällen kann es zu Koma und Schock kommen. Absichtliche oder akzidentelle Überdosierung der Antidepressiva spielte in den meisten berichteten Fällen eine Rolle.
Die Kombination von Moclobemid mit serotoninerg wirkenden Antidepressiva ist kontraindiziert. Bei einer Umstellung kann die Behandlung mit trizyklischen oder anderen serotoninerg wirkenden Antidepressiva 24 h nach Absetzen von Moclobemid begonnen werden. Bei der Umstellung von serotoninergen Antidepressiva auf Moclobemid wird eine Auswaschphase empfohlen, deren Dauer von der Halbwertszeit des zuvor gegebenen Antidepressivums abhängt (Clomipramin, Nortriptylin: 14 Tage, Venlafaxin: 7 Tage).
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Antidepressiva, serotoninerge - LinezolidDas Serotonin-Syndrom beruht auf einer Überstimulation zentraler und peripherer Serotonin-Rezeptoren und tritt meist bei Anwendung mehrerer serotoninerger Arzneimittel auf. Das Oxazolidinon-Antibiotikum Linezolid ist ein reversibler, nicht-selektiver Monoaminoxidase-Hemmer, der den Abbau von Serotonin hemmen kann, während serotoninerge Antidepressiva dessen Wiederaufnahme aus dem synaptischen Spalt hemmen bzw. direkt serotoninagonistisch wirken.
Provokation eines Serotonin-Syndroms möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Linezolid und serotoninergen Antidepressiva wurden in mehreren Fällen Symptome eines Serotonin-Syndroms beobachtet. Symptome eines Serotonin-Syndroms: mentale (Verwirrtheit, Erregung, Agitiertheit, Unruhe), autonome (Schwitzen, Fieber, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckanstieg) und neuromuskuläre Störungen (Hyperreflexie, Krampfanfälle, Tremor). In schweren Fällen kann es zu Koma und Schock kommen. Die Symptome traten in der Regel nach kurzer Dauer (0,5 bis 48 h) der gleichzeitigen Behandlung auf; vor allem bei älteren Patienten trat das Serotonin-Syndrom auch mit Verzögerung von einigen Tagen auf.
Die gleichzeitige Behandlung mit dem Oxazolidin-Antibiotikum Linezolid und serotoninergen Antidepressiva ist kontraindiziert. Ist während der Therapie mit einem Serotonin-Reuptake-Hemmer die sofortige Gabe des Antibiotikums unumgänglich, sollen die Patienten während der antibiotischen Behandlung sorgfältig auf Zeichen eines Serotonin-Syndroms beobachtet werden; das Absetzen des Serotonin-Reuptake-Hemmers soll erwogen werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Antidepressiva, trizyklische - Serotonin-Reuptake-HemmerDie genannten trizyklischen Antidepressiva und Citalopram/Escitalopram verlängern additiv die QT-Zeit im EKG. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben. Die kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken und sind dosisabhängig. Die meisten der betroffenen Patienten weisen einen oder mehrere der unten genannten Risikofaktoren auf. Zusätzlich können pharmakokinetische Effekte eine Rolle spielen.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit mehreren torsadogenen Arzneistoffen wie trizyklischen Antidepressiva und Citalopram/Escitalopram sind vermehrt QT-Zeit-Verlängerungen und ventrikuläre Tachykardien zu befürchten. Torsade de pointes mit symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen. Torsade de pointes treten eher selten in den ersten 3 Tagen einer Behandlung auf; häufiger kommen sie nach 3 bis 30 Tagen oder noch später vor.
Die gleichzeitige Behandlung mit Citalopram bzw. Escitalopram und weiteren QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen ist laut Herstellerangaben kontraindiziert. Ist die gleichzeitige Behandlung dennoch unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Elektrolytstörungen sollen vor der Anwendung korrigiert werden. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50 ms bzw. auf über etwa 460 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Besonders bei prädisponierten Patienten (z. B. Diuretika-Therapie) soll das Serum-Kalium überwacht werden. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Verzehr von Lakritze ist zu meiden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Saquinavir - QT-Zeit verlängernde SubstanzenDie kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1000 000 angegeben. Bei Antiarrhythmika beträgt die Inzidenz etwa 1:100 bis 4:100. Hinzu kommen teilweise pharmakokinetische Interaktionen mit Plasmakonzentrationserhöhungen der Arzneistoffe.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Saquinavir und weiteren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, sind vermehrt ventrikuläre Tachykardien zu befürchten. Torsade de pointes mit symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Saquinavir und den genannten QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert. Ist sie unumgänglich, soll sie unter sorgfältigster elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Elektrolytstörungen sollen vor der Anwendung korrigiert werden. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50-60 ms bzw. auf über 460-500 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Verzehr von Lakritze ist zu meiden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Chinin - QT-Zeit verlängernde SubstanzenDie kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1000 000 angegeben. Bei Antiarrhythmika beträgt die Inzidenz etwa 1:100 bis 4:100. Hinzu kommen teilweise pharmakokinetische Interaktionen mit Plasmakonzentrationserhöhungen der Arzneistoffe.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Chinin und weiteren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, sind vermehrt ventrikuläre Tachykardien zu befürchten. Torsade de pointes mit symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Chinin und allen genannten QT-Zeit-verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Efavirenz - QT-Zeit verlängernde SubstanzenDie kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1000 000 angegeben. Bei Antiarrhythmika beträgt die Inzidenz etwa 1:100 bis 4:100. Hinzu kommen teilweise pharmakokinetische Interaktionen mit Plasmakonzentrationserhöhungen der Arzneistoffe.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Efavirenz und weiteren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, sind vermehrt ventrikuläre Tachykardien zu befürchten. Torsade de pointes mit symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Efavirenz und den genannten QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert. Ist sie unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Bei einer Verlängerung der herzfrequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50-60 ms bzw. auf 460-500 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Besonders bei prädisponierten Patienten (z. B. Diuretika-Therapie) wird empfohlen, den Elektrolytstatus und besonders das Serum-Kalium zu überwachen. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Pseudoephedrin - Antidepressiva, trizyklischePseudoephedrin setzt Noradrenalin aus noradrenergen Neuronen frei. In Gegenwart von Antidepressiva ist die Wiederaufnahme von Noradrenalin in die Speicher vermindert, so dass dieser Wirkungsmechanismus nicht mehr greift. Somit ist theoretisch initial eine verstärkte, dann aber eine abgeschwächte sympathomimetische Wirkung zu erwarten.
Erst verstärkte, dann abgeschwächte sympathomimetische Wirkung
Die sympathomimetische Wirkung von Pseudoephedrin kann durch trizyklische Antidepressiva verstärkt (Blutdruckanstieg, Tachykardie), später eventuell abgeschwächt werden.
Die gleichzeitige Behandlung mit Pseudoephedrin und trizyklischen Antidepressiva wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Morclofon - Zentraldämpfende StoffeMorclofon besitzt einen selektiven antitussiven Effekt, der über einen zentralen Wirkungsmechanismus zustande kommt. Man geht davon aus, dass es bei gleichzeitigir Behandlung mit zentral dämpfenden Substanzen zu einer Wirkungsverstärkung kommen kann.
Erhöhtes Risiko für zentraldämpfende Wirkungen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit zentral dämpfenden Substanzen werden vermehrt zentral dämpfende Wirkungen befürchtet.
Die gleichzeitige Behandlung mit zentraldämpfenden Arzneimittel soll vermieden werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
QT-Zeit verlängernde Substanzen - DegarelixDie Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben. Die kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken und sind dosisabhängig.
Erhöhtes Risiko für Arrhythmien
Eine Androgen-Entzugstherapie kann das QT-Intervall verlängern. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern können, ist daher das Risiko für ventrikuläre Tachykardien erhöht. Torsade de pointes mit Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung von Degarelix und Wirkstoffen welche das QT-Intervall verlängern wird nicht empfohlen.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Alpha-2-Rezeptoragonisten - Antidepressiva, trizyklische, und AnalogeDer Mechanismus der verminderten Blutdrucksenkung sowie der hypertensiven Krise ist nicht vollständig geklärt. Antidepressiva (tri- und tetrazyklische) hemmen die Wiederaufnahme von Katecholaminen, wodurch diese vermehrt zirkulieren. Dadurch kann der blutdrucksenkende Effekt von Alpha-2-Rezeptoragonisten vermindert sein und sich der Entzugshochdruck nach Absetzen von Alpha-2-Rezeptoragonisten verstärken.
Verminderte blutdrucksenkende Wirkung - Blutdruckanstieg/verstärkter Entzugshochdruck
Antidepressiva (tri- und tetrazyklische) können die blutdrucksenkende Wirkung von systemisch angewandten Alpha-2-Rezeptoragonisten stark abschwächen oder aufheben. In Einzelfällen sind während einer Behandlung mit Alpha-2-Rezeptoragonisten einige Tage bis 2 Wochen nach Beginn einer Antidepressiva-Therapie hypertensive Krisen mit Kopfschmerzen, Schwindel, Dyspnoe, Herzklopfen, Nasenbluten und Tinnitus aufgetreten. Das abrupte Absetzen von Alpha-2-Rezeptoragonisten während einer Behandlung mit Antidepressiva kann einen verstärkten Entzugshochdruck zur Folge haben.
Die gleichzeitige Behandlung mit tri-/tetrazyklischen Antidepressiva und Alpha-2-Rezeptoragonisten wird nicht empfohlen. Ist die gleichzeitige Behandlung dennoch nötig, muss der Blutdruck genau überwacht und bei Bedarf die Dosis systemisch angewandter Alpha-2-Rezeptoragonisten erhöht werden. Nach dem Absetzen des Antidepressivums muss eine erhöhte Dosis wieder gesenkt werden. Alternative Antihypertonika können erwogen werden; bei den Antidepressiva scheint Bupropion in geringerem Ausmass zu interagieren. Um einen Entzugshochdruck zu vermeiden, muss das Absetzen von Alpha-2-Rezeptoragonisten immer, auch nach alleiniger Therapie, langsam und stufenweise vorgenommen werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Sympathomimetika - Antidepressiva, trizyklische, und AnalogeDie Antidepressiva hemmen die Inaktivierung der endogenen Katecholamine durch Hemmung der aktiven Wiederaufnahme in die präsynaptischen Speicher.
Starker Blutdruckanstieg, Herzrhythmusstörungen möglich
Die Wirkungen von Sympathomimetika (Dopamin, Epinephrin, Norepinephrin, Phenylephrin, Midodrin) können durch die genannten Antidepressiva erheblich verstärkt werden. Herzfrequenz- und Blutdruckanstiege bis hin zu Hochdruckkrisen mit Kopfschmerzen, Sehstörungen und Verwirrtheit können auftreten.
Die gleichzeitige systemische Behandlung mit den genannten Sympathomimetika und Antidepressiva soll möglichst vermieden werden. Ist sie unvermeidbar, sollen kleine Dosen des Sympathomimetikums mit grosser Vorsicht unter Blutdruckkontrolle gegeben werden. Auch Sympathomimetika als vasokonstriktorische Zusätze in Lokalanästhetika interagieren; als alternativer Vasokonstriktor bei einer Lokalanästhesie können Vasopressin-Analoge (z. B. Felypressin) eingesetzt werden. Als alternative Antidepressiva kommen Mianserin und Trazodon in Frage, für die diese Wechselwirkung nicht gefunden wurde.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - Serotonin-Reuptake-HemmerPharmakodynamische und pharmakokinetische Effekte können eine Rolle spielen: Die Serotonin-Reuptake-Hemmer hemmen CYP2D6 (Fluoxetin, Paroxetin) bzw. CYP1A2 und CYP2C19 (Fluvoxamin), die den oxidativen Metabolismus der Antidepressiva katalysieren. Sertralin hemmt CYP2D6 in geringerem Ausmass. Darüber hinaus können sich die serotoninergen und die QT-Zeit-verlängernden Effekte der beiden Stoffgruppen dosisabhängig additiv verstärken.
Verstärkte Wirkungen der Antidepressiva
Die Kombination mit Serotonin-Reuptake-Hemmern kann die therapeutischen und die unerwünschten Wirkungen von tri- und tetrazyklischen Antidepressiva verstärken. Anticholinerge Effekte, Sedation, Konfusion, Herzrhythmusstörungen und QT-Zeit-Verlängerungen können verstärkt und vermehrt auftreten. In Einzelfällen kann ein Serotonin-Syndrom auftreten; dieses ist gekennzeichnet durch mentale (Verwirrtheit, Erregung, Angst), autonome (Schwitzen, Hyperthermie, Diarrhoe, Übelkeit, Blutdruckschwankungen) und neuromuskuläre Störungen (Hyperreflexie, Tremor, Nystagmus). Ausserdem wurde bei älteren Patienten unter Behandlung mit der Kombination eine erhöhte Inzidenz von Knochenbrüchen beobachtet.
Bei einer Kombinationstherapie mit Serotonin-Reuptake-Hemmern empfiehlt es sich, auf vermehrte bzw. verstärkte unerwünschte Effekte zu achten und die Dosis des Antidepressivums nach Bedarf zu verringern. Vor allem, wenn Risikofaktoren vorliegen, sollen die Patienten elektrokardiographisch überwacht werden. Bei Anzeichen für ein Serotonin-Syndrom sollen die Arzneistoffe abgesetzt werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva - RitonavirIn-vitro- und Tierversuche haben gezeigt, dass Ritonavir ein starker Hemmstoff der Biotransformation durch CYP3A4, CYP2D6 und CYP2C9 ist. Daher wird angenommen, dass Ritonavir die Plasmakonzentrationen der Substrate dieser Isoenzyme stark erhöhen kann.
Verstärkte Wirkungen der Antidepressiva
Bei gleichzeitiger Behandlung kann Ritonavir die Wirkungen des Antidepressivums verstärken.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ritonavir müssen die therapeutischen Wirkungen und die Nebenwirkungen der betroffenen Arzneistoffe sorgfältig überwacht und die Dosierungen gegebenenfalls angepasst werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - Antibiotika, QT-Zeit-verlängernde (Makrolide)Die kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken und sind dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben. Die meisten der betroffenen Patienten weisen einen oder mehrere der genannten Risikofaktoren auf. Einige der betroffenen Antibiotika wie Clarithromycin, Erythromycin und Telithromycin hemmen auch Cytochrom-P-450-abhängige Enzyme, die den oxidativen Metabolismus der Antidepressiva katalysieren können. Erhöhte Plasmakonzentrationen der Antidepressiva erhöhen das Risiko von QT-Zeit-Verlängerungen und Torsade de pointes. Bei gesunden Probanden erhöhte die gleichzeitige Gabe von Clarithromycin die Bioverfügbarkeit von Trazodon im Schnitt auf fast das Doppelte.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit mehreren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, wie einige Antibiotika und Antidepressiva, steigt das Risiko von Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes. Symptomatische Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle können auftreten. Meist enden Torsade de pointes spontan; sehr selten können sie aber auch in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit den genannten Antidepressiva und weiteren QT-Zeit-verlängernden Arzneistoffen soll möglichst vermieden werden; Alternativarzneimittel sind zu bevorzugen. Ist sie nötig, soll sie in niedrigst wirksamer Dosis sowie unter sorgfältiger EKG-Überwachung vorgenommen werden. Elektrolytstörungen und Bradykardien sollen vor der Anwendung korrigiert werden. Der Elektrolytstatus ist ebenfalls zu überwachen. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50 ms bzw. auf über etwa 460 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Verzehr von Lakritze ist zu meiden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - H1-Blocker (Antiallergika)Antidepressiva und H1-Blocker verlängern additiv und dosisabhängig die QT-Zeit im EKG. Die meisten der betroffenen Patienten weisen einen oder mehrere Risikofaktoren auf. Die verstärkten anticholinergen Wirkungen beruhen auf additiven peripheren und zentralen Wirkungen der Arzneistoffe. Unter den trizyklischen Antidepressiva wirken besonders Amitriptylin, Imipramin, Trimipramin und Nortriptylin stark anticholinerg.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien, verstärkte anticholinerge Wirkungen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit QT-Zeit-verlängernden Arzneistoffen wie Antidepressiva und einigen H1-Blockern ist das Risiko für ventrikuläre Tachykardien und Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes erhöht. Symptome sind Herzklopfen, Benommenheit, Schwindel und Ohnmachtsanfälle. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen. Torsade de pointes treten selten in den ersten 3 Tagen einer Behandlung auf; häufiger kommen sie nach 3 bis 30 Tagen oder später vor. Auch anticholinerge Effekte können vermehrt und verstärkt auftreten: Akkommodationsstörungen, Mydriasis, Mundtrockenheit, Obstipation, Tachykardie, Miktionsstörungen, Schweissminderung. Vor allem bei älteren Patienten können delirante Syndrome mit Verwirrtheit, Halluzinationen und Erregungszuständen sowie kognitive Störungen vorkommen und das Sturzrisiko kann erhöht sein.
Die gleichzeitige Behandlung mit mehreren QT-Zeit-verlängernden Arzneistoffen ist möglichst zu vermeiden, besonders bei Patienten mit Risikofaktoren. Ist die gleichzeitige Behandlung unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit um mehr als 50 ms bzw. auf mehr als 460-500 ms (unterschiedl. Grenzwerte werden genannt) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Bei prädisponierten Patienten (z. B. Diuretika-Therapie) soll das Serum-Kalium überwacht werden. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Herzklopfen, Benommenheit, Schwindel oder Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Verzehr von Lakritze ist zu meiden. Auch im Hinblick auf periphere und zentrale anticholinerge Effekte soll sorgfältig überwacht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - ProtozoenmittelDie genannten Antidepressiva und Protozoenmittel verlängern additiv die QT-Zeit im EKG. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben. Die kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken und sind dosisabhängig. Die meisten der betroffenen Patienten weisen einen oder mehrere der unten genannten Risikofaktoren auf.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit mehreren torsadogenen Arzneistoffen wie bestimmte Antidepressiva und einigen Protozoenmitteln (teilweise auch in anderen Indikationen verwendet) sind vermehrt QT-Zeit-Verlängerungen und ventrikuläre Tachykardien zu befürchten. Torsade de pointes mit symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen. Torsade de pointes treten eher selten in den ersten 3 Tagen einer Behandlung auf; häufiger kommen sie nach 3 bis 30 Tagen oder noch später vor.
Die gleichzeitige Behandlung mit mehreren QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen ist möglichst zu vermeiden, ganz besonders bei Patienten mit Risikofaktoren. Ist sie unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Elektrolytstörungen und Bradykardien sollen vor der Anwendung korrigiert werden. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit um mehr als 60 ms bzw. auf über etwa 460-500 ms sollen die Risiko-Arzneimittel abgesetzt werden. Die Patienten sollen über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Verzehr von Lakritze ist zu meiden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
QT-Zeit verlängernde Substanzen - Antidepressiva, trizyklische, und AnalogeDie kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit mehreren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, steigt die Inzidenz von Rhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes. Symptome sind Herzklopfen, Benommenheit, Schwindel und Ohnmachtsanfälle. In sehr seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit mehreren QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen soll möglichst vermieden werden. Ist sie unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit um mehr als 50 ms bzw. auf mehr als 460-500 ms (unterschiedl. Grenzwerte werden genannt) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Besonders bei prädisponierten Patienten (z. B. Diuretika-Therapie) wird empfohlen, das Serum-Kalium zu überwachen. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Herzklopfen, Benommenheit, Schwindel oder Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Verzehr von Lakritze ist zu meiden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - BupropionSowohl Bupropion als auch tri- und tetrazyklische Antidepressiva können dosisabhängig die Krampfschwelle herabsetzen. Die Häufigkeit von zentralen Krampfanfällen während einer Behandlung mit therapeutischen Dosen von Antidepressiva wird mit etwa 1% angegeben. Zusätzlich können Bupropion und dessen Metaboliten den oxidativen Metabolismus der Antidepressiva durch CYP2D6 hemmen, so dass erhöhte Plasmakonzentrationen auftreten; der hemmende Effekt auf CYP2D6 hält ca. 7 Tage nach dem Absetzen von Bupropion an.
Erhöhtes Risiko von Krampfanfällen
Die gleichzeitige Behandlung mit dem Antidepressivum und Raucherentwöhnungsmittel Bupropion kann die Toxizität von tri- und tetrazyklischen Antidepressiva erhöhen. Vor allem eine erhöhte Inzidenz von Krampfanfällen wird befürchtet. Aber auch andere unerwünschte Wirkungen der Antidepressiva wie anticholinerge (Mundtrockenheit, Akkommodations-, Miktionsstörungen, Obstipation) und zentrale Effekte (Lethargie, Konfusion) können vermehrt bzw. verstärkt auftreten.
Bupropion ist bei Patienten mit Krampfanfällen in der Anamnese kontraindiziert. Bei Patienten mit prädisponierenden Faktoren für eine Erniedrigung der Krampfschwelle ist daher Vorsicht geboten; tri- und tetrazyklische Antidepressiva sollen möglichst vermieden werden. Werden die Arzneistoffe dennoch gleichzeitig eingesetzt, sollen möglichst niedrige Dosierungen der Antidepressiva bzw. von Bupropion gewählt werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Methadon, Levomethadon - Antidepressiva, trizyklische, und AnalogeDie kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosis- bzw. konzentrationsabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit mehreren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können wie Levo-/Methadon und einigen Antidepressiva, ist das Risiko von Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes erhöht. Symptomatische Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle können auftreten. Meist enden Torsade de pointes spontan; selten können sie aber auch in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit mehreren QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen soll möglichst vermieden werden. Ist sie unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Bei einer Verlängerung der herzfrequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50-60 ms bzw. auf 460-500 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Der Nutzen einer Substitutionsbehandlung mit Methadon soll generell sorgfältig gegen das Tachykardierisiko abgewogen werden. Vor Therapieeinleitung und nach zwei Behandlungswochen soll ein EKG abgeleitet werden, um eventuelle QT-Zeit-Verlängerungen zu quantifizieren. In gleicher Weise sollen bei einer Dosis-Erhöhung EKGs angefertigt werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva, trizyklische - FluconazolDie erhöhten Plasmakonzentrationen der trizyklischen Antidepressiva beruhen vermutlich auf einer Hemmung ihres oxidativen Metabolismus. Das Risiko von Torsade de pointes wird möglicherweise durch eine eigene QT-Zeit-verlängernde Wirkung von Fluconazol weiter erhöht.
Verstärkte Wirkungen der Antidepressiva/erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien
Bei gleichzeitiger Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva und Fluconazol kann es zu verstärkten Wirkungen der Antidepressiva kommen. Mehrere Einzelfälle beschreiben erhöhte Amitriptylin-Plasmakonzentrationen mit QT-Zeit-Verlängerungen, Torsade de pointes und Bewusstseinsverlust sowie Halluzinationen und Delirium. In einem Fall wurden bei gleichzeitiger Behandlung mit Fluconazol erhöhte Nortriptylin-Plasmakonzentrationen mit Sedation festgestellt.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Fluconazol und trizyklischen Antidepressiva sollen die Patienten sorgfältig elektrokardiogaphisch sowie auf die genannten unerwünschten Effekte überwacht und bei Bedarf Dosisanpassungen vorgenommen werden. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit um mehr als 60 ms bzw. auf über etwa 460-500 ms sollen die Risiko-Arzneimittel abgesetzt werden. Besonders bei prädisponierten Patienten (z. B. Diuretika-Therapie) wird empfohlen, das Serum-Kalium zu überwachen. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Aminopyridine - Stoffe, die die Krampfschwelle senkenDie Interaktion beruht auf einem additiven Effekt der betroffenen Arzneimittel auf die Krampfschwelle.
Erhöhtes Risiko von Krampfanfällen
Die gleichzeitige Behandlung mit den Aminopyridin-Derivaten Fampridin und Amifampridin und weiteren Arzneimitteln, die die Krampfschwelle senken (Neuroleptika, Antidepressiva, Antimalariamittel, Atomoxetin, Tramadol, Theophyllin, systemische Glukokortikoide, Chinolone, sedierenden Antihistaminika, Stimulantien, Appetitzügler) kann das Risiko von Krampfanfällen erhöhen.
Die Entscheidung, gleichzeitig mit Aminopyridin-Derivaten Arzneistoffe anzuwenden, die die Krampfschwelle senken, soll sorgfältig abgewogen werden. Wenn ein Krampfanfall auftritt, ist die Behandlung abzubrechen. Levofloxacin: Die Interaktion kann auch bei inhalativer Anwendung auftreten, da gelegentlich Plasmakonzentrationen wie nach peroraler Gabe vorkommen können.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Tramadol - Antidepressiva, trizyklischeAdditive Effekte: Tramadol setzt dosisabhängig die Krampfschwelle herab. Auch trizyklische Antidepressiva können die Krampfschwelle senken; sehr selten (unter 0,1 Promille) können Krampfanfälle auftreten. Tramadol hat ausserdem ebenso wie die trizyklischen Antidepressiva serotoninerge Effekte, so dass additive Wirkungen auf die Serotonin-Konzentration im ZNS auslösend für ein Serotonin-Syndrom sein können. Darüber hinaus ist denkbar, dass entsprechende Antidepressiva den oxidativen Metabolismus von Tramadol durch CYP2D6 hemmen und so dessen Plasmakonzentration erhöhen.
Erhöhte Gefahr von Krampfanfällen und eines Serotonin-Syndroms
Tramadol kann selten (0,1-1 Promille) Krampfanfälle auslösen. Die gleichzeitige Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva kann das Risiko von Krampfanfällen erhöhen. Ausserdem ist die Gefahr eines Serotonin-Syndroms erhöht (Verwirrtheit, Erregung, Angst, Schwitzen, Hyperthermie, Diarrhoe, Übelkeit, Blutdruckschwankungen, Hyperreflexie, Tremor, Ataxie, Myoklonien, Nystagmus).
Der gleichzeitige Einsatz von Tramadol mit trizyklischen Antdepressiva soll individuell unter Einbeziehung weiterer Risikofaktoren (siehe Kommentar) abgewogen werden. Die Patienten sollen ausserdem sorgfältig über die Zeichen des Serotonin-Syndroms informiert werden. Die Dosierungsempfehlungen sollen nicht überschritten werden. Tramadol darf nicht eingesetzt werden bei Patienten, deren Epilepsie nicht ausreichend kontrolliert ist.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - NeuroleptikaSowohl Antidepressiva als auch Neuroleptika haben kardiotoxische, anticholinerge und zentraldämpfende Nebenwirkungen und senken die Krampfschwelle. Diese Effekte können sich dosisabhängig additiv verstärken. Darüber hinaus kann eine Hemmung des oxidativen Metabolismus beteiligt sein: Der Abbau von Antidepressiva und Neuroleptika wird zum Teil durch CYP2D6 katalysiert. Die Konkurrenz um das Enzym kann den Abbau beider Substanzen verlangsamen. Relevanz hat dies vor allem bei den 5 bis 10 % der Patienten, die langsame Metabolisierer von CYP2D6 sind. Die Plasmakonzentrationen werden dabei aber in sehr variablem Ausmass erhöht (10 bis 130 %).
Einzelfälle: Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien und weiteren Nebenwirkungen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Antidepressiva und Neuroleptika ist das Risiko für ventrikuläre Tachykardien erhöht. Torsade de pointes mit symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen. Darüber hinaus können vermehrt anticholinerge (Mundtrockenheit, Akkommodations-, Miktionsstörungen, Obstipation) sowie zentraldämpfende Effekte vorkommen. Auch eine Absenkung der Krampfschwelle ist nicht auszuschliessen.
Antidepressiva und Neuroleptika sollen nur nach sorgfältiger Diagnosestellung und in niedrigst möglicher Dosis kombiniert werden. Patienten, die diese Kombination erhalten, sollen sorgfältig auf vermehrte kardiale und anticholinerge Nebenwirkungen sowie auf veränderte therapeutische Effekte überwacht werden. Besonders wenn Risikofaktoren vorliegen, sollen sie sorgfältig stationär und elektrokardiographisch überwacht werden; bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50-60 ms bzw. auf mehr als 460-500 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Besonders bei prädisponierten Patienten (z. B. Diuretika-Therapie) soll das Serum-Kalium kontrolliert werden. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Verzehr von Lakritze ist zu meiden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Proteinkinase-Inhibitoren - QT-Zeit verlängernde SubstanzenDie kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1000 000 angegeben. Hinzu kommen pharmakokinetische Effekte bei einigen Proteinkinase-Inhibitoren (Bosutinib, Ceritinib, Crizotinib, Dasatinib, Lapatinib, Midostaurin, Nilotinib, Pazopanib, Sunitinib, Tivozanib, Vemurafenib), die über CYP3A4 verstoffwechselt werden, welches durch Clarithromycin, Erythromycin oder Telithromycin gehemmt werden kann.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit einigen Proteinkinase-Inhibitoren und weiteren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, ist das Risiko von Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes erhöht. Symptomatische Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle können auftreten. Meist enden Torsade de pointes spontan; selten können sie aber auch in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit den genannten Proteinkinase-Hemmern und weiteren QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen soll möglichst vermieden werden. Ist die gleichzeitige Behandlung unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Bei einer Verlängerung der herzfrequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50-60 ms bzw. auf 460-500 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Besonders bei prädisponierten Patienten (z. B. Diuretika-Therapie) wird empfohlen, den Elektrolytstatus und besonders das Serum-Kalium zu überwachen. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Levofloxacin: Die Interaktion kann auch bei inhalativer Anwendung auftreten, da gelegentlich Plasmakonzentrationen wie nach peroraler Gabe vorkommen können.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Anticholinergika - Antidepressiva, trizyklische, und AnalogeDie verstärkten anticholinergen Wirkungen beruhen auf additiven peripheren und zentralen Wirkungen der Arzneistoffe. Wenige derartige Fälle wurden in der pharmakologischen Literatur berichtet. Unter den trizyklischen Antidepressiva wirken besonders Amitriptylin, Imipramin, Trimipramin und Nortriptylin stark anticholinerg.
Verstärkte anticholinerge Effekte
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Anticholinergika und tri-/tetrazyklischen Antidepressiva können anticholinerge Effekte vermehrt und verstärkt auftreten: Akkommodationsstörungen, Mydriasis, Mundtrockenheit, Obstipation, Tachykardie, Miktionsstörungen, Schweissminderung. Vor allem bei älteren Patienten können delirante Syndrome mit Verwirrtheit, Halluzinationen und Erregungszuständen sowie kognitive Störungen vorkommen und das Sturzrisiko ist erhöht. In Einzelfällen kann ein paralytischer Ileus, bei feuchtheissem Wetter durch die behinderte Regulation der Körpertemperatur ein Hitzschlag auftreten.
Bei gegebener Indikation kann gleichzeitig mit tri-/tetrazyklischen Antidepressiva und Anticholinergika behandelt werden, jeweils in möglichst niedriger Dosis. Die Patienten sollen besonders sorgfältig im Hinblick auf periphere und zentrale anticholinerge Effekte überwacht und die Notwendigkeit der gleichzeitigen Behandlung regelmässig überprüft werden; dies gilt besonders für ältere Patienten. Die Patienten sollen bei feuchtheissem Wetter übermässige Anstrengungen meiden.Solifenacin: Zwischen dem Ende einer Behandlung mit dem Inkontinenzmittel und der Anwendung anderer anticholinerg wirkender Arzneistoffe soll etwa eine Woche liegen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
QT-Zeit verlängernde Substanzen - Stoffe zur AndrogensuppressionDie Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben. Die kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken und sind dosisabhängig.
Erhöhtes Risiko für Arrhythmien
Eine Androgen-Entzugstherapie kann das QT-Intervall verlängern. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern können, ist daher das Risiko für ventrikuläre Tachykardien erhöht. Torsade de pointes mit Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen.
Bei Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das QT-Intervall verlängern können, ist vor dem Beginn einer Androgenentzugsbehandlung das Nutzen-Risiko-Verhältnis einschliesslich des Potenzials für Torsade de pointes sorgfältig abzuschätzen. Elektrolytstörungen und Bradykardien sollen vor der Anwendung korrigiert werden. Der Elektrolytstatus ist ebenfalls zu überwachen. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 60 ms bzw. auf über etwa 460-500 ms sollen die Risiko-Arzneimittel abgesetzt werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Yohimbin - Antidepressiva, trizyklische, und AnalogeYohimbin kann Angst, Unruhe und Reizbarkeit hervorrufen und insofern die therapeutischen Effekte der Antidepressiva abschwächen. Auch der Blutdruckanstieg könnte auf pharmakodynamischen Effekten beruhen: Yohimbin hemmt Alpha-2-Rezeptoren während tri- und tetrazyklische Antidepressiva die Noradrenalin-Wiederaufnahme hemmen. Darüber hinaus erhöhte Clomipramin in einer Studie die Plasmakonzentrationen von Yohimbin.
Blutdruckanstieg, verstärkte psychische Effekte
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Yohimbin und tri- bzw. tetrazyklischen Antidepressiva ist verstärkt mit Angst und anderen affektiven Reaktionen zu rechnen. Der Blutdruck kann steigen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Yohimbin und tri- bzw. tetrazyklischen Antidepressiva wird nicht empfohlen. Geschieht dies dennoch, ist sorgfältig der Blutdruck zu überwachen und auf psychische Effekte zu achten.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva - MAO-B-HemmerDie Interaktion beruht vermutlich auf der Verstärkung der Wirkungen von adrenergen und/oder serotoninergen Neurotransmittern. Antipressiva hemmen die Wiederaufnahme von Serotonin bzw. Noradrenalin oder wirken direkt agonistisch an Rezeptoren der Neurotransmitter. MAO-Hemmer erhöhen die Verfügbarkeit von Serotonin, indem sie den Abbau von Serotonin durch die Monoaminooxidasen (MAO), vorwiegend durch MAO-A und in geringem Ausmass auch MAO-B, hemmen.
Vermehrt schwere unerwünschte Wirkungen (z .B. Serotonin-Syndrom)
Seltene, aber schwerwiegende unerwünschte Wirkungen (z. B. Serotonin-Syndrom) wurden bei der gleichzeitigen Behandlung mit Hemmern der MAO-B (Rasagilin, Safinamid, Selegilin) und Antidepressiva berichtet. Serotogene Antidepressiva sind u.a. Serotonin-Reuptake-Hemmer, Serotonin-Noradrenalin-Reuptake-Hemmer bzw. trizyklische/tetrazyklische Antidepressiva. Symptome eines Serotonin-Syndroms: mentale (Verwirrtheit, Erregung, Agitiertheit, Unruhe), autonome (Schwitzen, Fieber, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckanstieg) und neuromuskuläre Störungen (Hyperreflexie, Krampfanfälle, Tremor). In schweren Fällen kann es zu Koma und Schock kommen. In einer Studie mit 4568 Patienten traten bei der gleichzeitigen Anwendung von Selegilin und einem Antidepressivum nur in 0,24 % der Fälle Symptome auf, welche in Zusammenhang mit einem Serotonin-Syndrom stehen könnten. Bei 0,04 % der Fälle handelte es sich um eine schwerwiegenden Nebenwirkung.
Die genannten Antidepressiva und die MAO-B-Hemmer Rasagilin bzw. Safinamid sollen nur unter sorgfältiger Überwachung und in den niedrigst wirksamen Dosen gleichzeitig angewandt werden. Die gleichzeitige Anwendung mit Selegilin ist kontraindiziert. MAO-Hemmer sollen nicht angewendet werden, wenn nach der Therapie mit dem serotogenen Antidepressivum nicht mindestens eine Auswaschphase entsprechend der 5-fachen Halbwertszeit eingehalten wurde; die jeweiligen Fachinformationen sind zu beachten. Serotogene Antidepressiva dürfen nicht angewendet werden, wenn die Beendigung der Selegilin-Therapie nicht mindestens 14 Tage zurückliegt.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Panobinostat - QT-Zeit verlängernde SubstanzenDie kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1000 000 angegeben. Bei Antiarrhythmika beträgt die Inzidenz etwa 1:100 bis 4:100. Pharmakokinetische Interaktionen mit Plasmakonzentrationserhöhungen der Arzneistoffe können hinzukommen.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Panobinostat und weiteren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, sind vermehrt ventrikuläre Tachykardien zu befürchten. Torsade de pointes mit symptomatischen Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Panobinostat und den genannten weiteren QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen wird nicht empfohlen. Ist die gleichzeitige Behandlung mit mehreren QT-Zeit-verlängernden Arzneistoffen unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Bei einer Verlängerung der herzfrequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50-60 ms bzw. auf 460-500 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Besonders bei prädisponierten Patienten (z. B. Diuretika-Therapie) wird empfohlen, den Elektrolytstatus und besonders das Serum-Kalium zu überwachen. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Levofloxacin: Die Interaktion kann auch bei inhalativer Anwendung auftreten, da gelegentlich Plasmakonzentrationen wie nach peroraler Gabe vorkommen können.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Iobenguan[123I] - Stoffe, die die Catecholamin-Aufnahme blockierenIobenguan ist ein Noradrenalin-Derivat; wie dieses wird Iobenguan durch einen aktiven Prozess in adrenerge Gewebe (z. B. Nebennierenmark) aufgenommen und dort gespeichert. Das Ausmass der Aufnahme ist in pathologischen Geweben verändert und wird gemessen. Arzneistoffe, die den Mechanismus der Catecholamin-Aufnahme blockieren, wie trizyklische Antidepressiva und Reserpin, reduzieren die Anreicherung von Iobenguan und beeinträchtigen dadurch die Aussagekraft des Tests.
Beeinträchtigung der Aussagekraft des Iobenguan[123I]-Tests
Die Behandlung mit den genannten Arzneistoffen (Alpha-2-rezeptoragonisten, Antidepressiva, trizyklische, und Analoge, Reserpin, Tetrabenazin, Calciumantagonisten, Phenothiazine, indirekte Sympathomimetika) beeinträchtigt die Bestimmung der Noradrenalin-Speicherfähigkeit durch das Radiodiagnostikum Iobenguan[123I] und damit die Aussagekraft des Tests.
Die genannten Arzneistoffe sollen - wenn ärztlich vertretbar - etwa 1 Woche (etwa 4 biologische Halbwertszeiten) vor einer Untersuchung mit Iobenguan[123I] abgesetzt werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Ribociclib - QT-Zeit verlängernde SubstanzenDie arrhythmogenen Wirkungen von Ribociclib und weiteren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, könnten sich verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1000 000 angegeben. Pharmakokinetische Interaktionen mit Plasmakonzentrationserhöhungen der Arzneistoffe können hinzukommen. Ribociclib verlängert das frequenzkorrigierte QTc-Intervall konzentrationsabhängig: Die empfohlene Dosis von 600 mg verlängerte das QTc-Intervall im Gleichgewicht bei einer mittleren maximalen Plasmakonzentration von 2237 ng/ml im Schnitt um 22,87 ms.
Erhöhtes Risiko für Arrhythmien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ribociclib und weiteren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, werden verstärkt Arrhythmien befürchtet. Torsade de pointes können mit Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen einhergehen. Meist enden Torsade de pointes spontan; selten können sie aber auch in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Eine gleichzeitige Behandlung mit Ribociclib und anderen QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen wird im Allgemeinen nicht empfohlen, andernfalls wird eine häufige Kontrolle von EKG, Kaliämie und Magnesiämie empfohlen. Bei einer Verlängerung des QTcF-Intervalls müssen folgende Massnahmen beachtet werden: - QTcF 481–500 ms: Absetzen von Ribociclib bis QTcF auf <481 ms zurückkehrt, Wiederaufnahme von Ribociclib mit der nächst niedrigeren Dosis; gleiches Vorgehen bei Wiederauftreten von QTcF >=481 ms. - QTcF >500 ms: Absetzen von Ribociclib bis QTcF auf <481 ms zurückkehrt, Wiederaufnahme von Ribociclib mit der nächst niedrigeren Dosis. Das endgültige Absetzen von Ribociclib ist erforderlich bei QTcF >500 ms in Verbindung mit Torsades de pointes, polymorphen ventrikulären Tachykardien oder Zeichen/Symptomen schwerer Arrhythmie.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva, trizyklische - JohanniskrautInhaltsstoffe des Johanniskrauts induzieren Cytochrom-P-450-abhängige, Arzneistoff-metabolisierende Enzyme (CYP3A4, CYP2C19) bzw. den Efflux-Transporter P-Glycoprotein und können so die Plasmakonzentrationen der trizyklischen Antidepressiva senken. Bei 12 depressiven Patienten verringerte ein Johanniskraut-Extrakt, 900 mg täglich über mindestens 14 Tage, die AUC von Amitriptylin, 75 mg zweimal täglich, im Schnitt um 22 % und die des aktiven Metaboliten Nortriptylin um ca. 41 %.
Verminderte antidepressive Wirksamkeit möglich
Johanniskraut-Extrakte können möglicherweise die Wirksamkeit von trizyklischen Antidepressiva beeinträchtigen.
Da die gleichzeitige Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva und Johanniskraut-Extrakten nicht untersucht wurde, soll nur eines der beiden Therapeutika eingesetzt werden. Wird dennoch gleichzeitig mit beiden behandelt, ist sorgfältig auf ausreichende Wirksamkeit zu achten.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - Antibiotika, QT-Zeit-verlängernde (Chinolone)Die kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken und sind dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben. Die meisten der betroffenen Patienten weisen einen oder mehrere der genannten Risikofaktoren auf.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit mehreren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, wie einige Antibiotika und Antidepressiva, steigt das Risiko von Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes. Symptomatische Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle können auftreten. Meist enden Torsade de pointes spontan; sehr selten können sie aber auch in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Antidepressiva und Chinolonen soll möglichst vermieden werden; Alternativarzneimittel sind zu bevorzugen. Ist sie nötig, soll sie in niedrigst wirksamer Dosis sowie unter sorgfältiger EKG-Überwachung vorgenommen werden. Elektrolytstörungen und Bradykardien sollen vor der Anwendung korrigiert werden. Der Elektrolytstatus ist ebenfalls zu überwachen. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50 ms bzw. auf über etwa 460 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Verzehr von Lakritze ist zu meiden. Die Interaktion kann auch bei inhalativer Levofloxacin-Anwendung auftreten, da gelegentlich Plasmakonzentrationen wie nach peroraler Gabe auftreten können.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - TelavancinDie kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken und sind dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben. Die meisten der betroffenen Patienten weisen einen oder mehrere der genannten Risikofaktoren auf.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Telavancin und einigen Antidepressiva, steigt das Risiko von Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes. Symptomatische Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle können auftreten. Meist enden Torsade de pointes spontan; sehr selten können sie aber auch in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Antidepressiva und weiteren QT-Zeit-verlängernden Arzneistoffen soll möglichst vermieden werden; Alternativarzneimittel sind zu bevorzugen. Ist sie nötig, soll sie in niedrigst wirksamer Dosis sowie unter sorgfältiger EKG-Überwachung vorgenommen werden. Elektrolytstörungen und Bradykardien sollen vor der Anwendung korrigiert werden. Der Elektrolytstatus ist ebenfalls zu überwachen. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50 ms bzw. auf über etwa 460 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Verzehr von Lakritze ist zu meiden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - H1-BlockerAntidepressiva und H1-Blocker verlängern additiv und dosisabhängig die QT-Zeit im EKG. Die meisten der betroffenen Patienten weisen einen oder mehrere Risikofaktoren auf. Die verstärkten anticholinergen Wirkungen beruhen auf additiven peripheren und zentralen Wirkungen der Arzneistoffe. Unter den trizyklischen Antidepressiva wirken besonders Amitriptylin, Imipramin, Trimipramin und Nortriptylin stark anticholinerg. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben.
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien, verstärkte anticholinerge Wirkungen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit QT-Zeit-verlängernden Antidepressiva und einigen H1-Blockern ist das Risiko für ventrikuläre Tachykardien und Herzrhythmusstörungen vom Typ Torsade de pointes erhöht. Symptome sind Herzklopfen, Benommenheit, Schwindel und Ohnmachtsanfälle. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen. Torsade de pointes treten selten in den ersten 3 Tagen einer Behandlung auf; häufiger kommen sie nach 3 bis 30 Tagen oder später vor. Auch anticholinerge Effekte können vermehrt und verstärkt auftreten: Akkommodationsstörungen, Mydriasis, Mundtrockenheit, Obstipation, Tachykardie, Miktionsstörungen, Schweissminderung. Vor allem bei älteren Patienten können delirante Syndrome mit Verwirrtheit, Halluzinationen und Erregungszuständen sowie kognitive Störungen vorkommen und das Sturzrisiko kann erhöht sein.
Die gleichzeitige Behandlung mit mehreren QT-Zeit-verlängernden Arzneistoffen ist möglichst zu vermeiden, besonders bei Patienten mit Risikofaktoren. Ist die gleichzeitige Behandlung unumgänglich, soll sie unter sorgfältiger elektrokardiographischer und eventuell stationärer Überwachung sowie in niedrigst wirksamer Dosierung vorgenommen werden. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit um mehr als 50 ms bzw. auf mehr als 460-500 ms (unterschiedl. Grenzwerte werden genannt) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Besonders bei prädisponierten Patienten (z. B. Diuretika-Therapie) soll das Serum-Kalium überwacht werden. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Herzklopfen, Benommenheit, Schwindel oder Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Verzehr von Lakritze ist zu meiden. Auch im Hinblick auf periphere und zentrale anticholinerge Effekte soll sorgfältig überwacht werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Clomethiazol - Zentraldämpfende StoffeDie Wechselwirkung beruht auf additiven pharmakodynamischen Effekten.
Verstärkte zentraldämpfende Wirkungen
Benzodiazepine, Opioide und Barbiturate verstärken die zentraldämpfenden Effekte von Clomethiazol. Sedierung, Benommenheit und Konzentrationsstörungen können vermehrt bzw. verstärkt auftreten. In Einzelfällen können lebensbedrohliche Zustände durch Atemdepression und kardiovaskuläre Effekte auftreten.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Clomethiazol und zentraldämpfenden Stoffen muss die Dosierung entsprechend reduziert werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Vorinostat - QT-Zeit verlängernde SubstanzenDie arrhythmogenen Wirkungen der betroffenen Arzneistoffe können sich addieren und sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1000 000 angegeben.
Erhöhtes Risiko für Arrhythmien
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Vorinostat und weiteren Stoffen, die die QT-Zeit verlängern können, werden verstärkt Arrhythmien, insbesondere Torsade de pointes, befürchtet.
Die gleichzeitige Behandlung mit Vorinostat und anderen QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen ist möglichst zu vermeiden; andernfalls wird eine regelmässige Kontrolle von EKG sowie Kaliämie und Magnesiämie empfohlen, inbesondere bei Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Herzbeschwerden. Bei einer Verlängerung des QTc-Intervalls um mehr als 50–60 ms oder auf mehr als 460–500 ms (unterschiedliche Grenzwerte in der Literatur angegeben) müssen die betroffenen Arzneimittel abgesetzt werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
QT-Zeit verlängernde Substanzen - EnzalutamidDie Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1 000 000 angegeben. Die kardiotoxischen Effekte der Arzneistoffe können sich additiv verstärken und sind dosisabhängig.
Erhöhtes Risiko für Arrhythmien
Eine Androgen-Entzugstherapie mit Enzalutamid kann das QT-Intervall verlängern. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern können, ist daher das Risiko für ventrikuläre Tachykardien erhöht. Torsade de pointes mit Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen können auftreten. In seltenen Fällen können sie in Kammerflimmern und Herzstillstand übergehen.
Bei Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das QT-Intervall verlängern können, ist vor dem Beginn einer Androgenentzugsbehandlung das Nutzen-Risiko-Verhältnis einschliesslich des Potenzials für Torsade de pointes sorgfältig abzuschätzen. Elektrolytstörungen und Bradykardien sollen vor der Anwendung korrigiert werden. Der Elektrolytstatus ist ebenfalls zu überwachen. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 60 ms bzw. auf über etwa 460-500 ms sollen die Risiko-Arzneimittel abgesetzt werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - EnzyminduktorenDurch Induktion der Cytochrom-P-450-abhängigen Enzyme, die den oxidativen Metabolismus der Antidepressiva katalysieren (CYP1A2, CYP3A4, CYP2C, CYP2D6), kann die Elimination der Antidepressiva beschleunigt werden. Meist wurden um 30-50 % verminderte Plasmakonzentrationen der Antidepressiva gefunden. Dabei zeigte nur ein Teil der Patienten eine verminderte antidepressive Wirksamkeit. Die Enzyminduktion entwickelt sich im Verlauf einiger Tage und kann nach Absetzen des Enzyminduktors einige Wochen anhalten.
Verminderte Wirksamkeit der Antidepressiva möglich
Die Wirksamkeit der betroffenen Antidepressiva kann in Einzelfällen im Verlauf weniger Tage durch Enzyminduktoren wie Barbiturate, Carbamazepin, Phenytoin und Rifampicin abgeschwächt werden.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit einem enzyminduzierenden Arzneistoff erforderlich, soll auf eine eventuell verminderte Wirksamkeit des Antidepressivums geachtet und dessen Dosierung nach Bedarf erhöht werden. Nach dem Absetzen des Enzyminduktors muss die Dosierug des Antidepressivums wieder verringert werden. Alternative Antiepileptika, Hypnotika oder Tuberkulostatika können erwogen werden. Bei der Behandlung von Patienten mit Epilepsie ist ausserdem zu bedenken, dass Antidepressiva die Krampfschwelle senken.
Vorsichtshalber überwachen
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - CimetidinCimetidin ist ein schwacher Inhibitor der Isoenzyme CYP1A2, CYP2D6 und CYP3A4, die den oxidativen Metabolismus der Antidepressiva katalysieren. Von der Wechselwirkung scheinen besonders Antidepressiva mit hohem First-Pass-Effekt wie Imipramin und Amitriptylin betroffen zu sein. In einer Studie war die Bioverfügbarkeit von Imipramin durch gleichzeitige Einnahme von Cimetidin ca. um das 2,7-Fache erhöht. Die H2-Blocker Ranitidin und Famotidin haben keinen hemmenden Effekt auf den oxidativen Metabolismus der Antidepressiva.
Verstärkte Nebenwirkungen der Antidepressiva
Die gleichzeitige Behandlung mit Cimetidin kann die Wirkungen von tri- bzw. tetrazyklischen Antidepressiva innerhalb einiger Tage verstärken. Dosisabhängige Nebenwirkungen der Antidepressiva wie Sedation, orthostatische Hypotonie, Mundtrockenheit, Akkommodationsstörungen, Miktionsstörungen und Obstipation können verstärkt auftreten.
Wenn möglich, sollen alternativ die H2-Blocker Ranitidin oder Famotidin eingesetzt werden. Ist die gleichzeitige Behandlung mit Cimetidin unumgänglich, sollen die Patienten auf unerwünschte Wirkungen der tri- bzw. tetrazyklischen Antidepressiva überwacht werden. Bei Bedarf sollte die Dosis der Antidepressiva reduziert werden.
Vorsichtshalber überwachen
Sympathomimetika, indirekte - Antidepressiva, trizyklische, und AnalogeIndirekt wirkende Sympathomimetika setzen Noradrenalin aus noradrenergen Neuronen frei. In Gegenwart von Antidepressiva ist die Wiederaufnahme von Noradrenalin in die Speicher vermindert, so dass dieser Wirkungsmechanismus nicht mehr greift. Somit ist theoretisch initial eine verstärkte, dann aber eine abgeschwächte sympathomimetische Wirkung zu erwarten.
Erst verstärkte, dann abgeschwächte sympathomimetische Wirkung
Die sympathomimetische Wirkung von indirekten Sympathomimetika kann durch Antidepressiva verstärkt (Blutdruckanstieg, Tachykardie), später eventuell abgeschwächt werden.
Auf Appetitzügler und Kombinationsarzneimittel zur Behandlung von Erkältungskrankheiten kann während einer Behandlung mit Antidepressiva in der Regel ohne Nachteile verzichtet werden. Ist die gleichzeitige Behandlung erforderlich, soll der Blutdruck kontrolliert werden. Sympathomimetika mit psychostimulierender Wirkung können unter sorgfältiger Beobachtung mit trizyklischen Antidepressiva kombiniert werden.
Vorsichtshalber überwachen
Sympathomimetika, direkte - Antidepressiva, trizyklische, und AnalogeAntidepressiva hemmen die Inaktivierung von Norepinephrin durch Hemmung der Wiederaufnahme in die präsynaptischen Speicher. Auch eine Hemmung der Inaktivierung von exogen zugeführten, direkten Sympathomimetika ist nicht auszuschliessen. Über Häufigkeit und Ausmass dieser theoretisch möglichen Interaktion ist nichts bekannt.
Verstärkte sympathomimetische Wirkung möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Antidepressiva kann die Wirkungen von Sympathomimetika verstärken, die systemisch als Antihypotonika bzw. Antiasthmatika oder lokal zur Schleimhautabschwellung eingesetzt werden, und z. B. einen Blutdruckanstieg hervorrufen.
Müssen Sympathomimetika und Antidepressiva zusammen angewandt werden, sollen Blutdruck und Herzfunktion sorgfältig überwacht werden. Auf Schleimhautabschweller (nasal, konjunktival) kann zugunsten von physiologischer Kochsalzlösung oder künstlichen Tränen verzichtet werden.
Vorsichtshalber überwachen
Antidepressiva, trizyklische - TerbinafinTerbinafin hemmt den oxidativen Metabolismus der trizyklischen Antidepressiva durch CYP2D6, speziell die O-Demethylierung. 2- bis 3-fach erhöhte Plasmakonzentrationen von Amitriptylin, Imipramin und Nortriptylin wurden in Einzelfällen gemessen. In einer Studie an 12 Probanden erhöhte Terbinafin in therapeutischer Dosierung die Bioverfügbarkeit von Desipramin auf das 5-Fache.
Verstärkte unerwünschte Wirkungen der Antidepressiva möglich
Innerhalb von 1 bis 2 Wochen nach Beginn einer gleichzeitigen Behandlung mit Terbinafin können verstärkte Wirkungen von trizyklischen Antidepressiva auftreten. Dosisabhängige unerwünschte Wirkungen der Antidepressiva wie Sedation, Koordinationsstörungen, orthostatische Hypotonie, Herzrhythmusstörungen und anticholinerge Effekte wie Mundtrockenheit, Akkommodationsstörungen, Miktionsstörungen und Obstipation können verstärkt auftreten.
Ist die gleichzeitige Behandlung mit Terbinafin erforderlich, soll auf Überdosierungssymptome der trizyklischen Antidepressiva besonders geachtet und die Dosierung nach Bedarf gesenkt werden. Die Interaktion kann auch nach Absetzen von Terbinafin noch bis zu mehreren Wochen oder Monaten auftreten bzw. weiterbestehen, da dieses eine variable, aber in der Regel sehr lange Halbwertszeit hat.
Vorsichtshalber überwachen
Vitamin-K-Antagonisten - Antidepressiva, trizyklische, und AnalogeEinige trizyklische Antidepressiva scheinen den oxidativen Metabolismus der Vitamin-K-Antagonisten zu hemmen und so deren Plasmakonzentrationen zu erhöhen; weitere Mechanismen spielen aber offenbar eine Rolle.
Verstärkte oder verminderte blutgerinnungshemmende Wirkung
Trizyklische Antidepressiva und Analoge (Amitriptylin, Amitriptylinoxid, Clomipramin, Dosulepin, Doxepin, Imipramin, Maprotilin, Mianserin, Nortriptylin, Opipramol, Trazodon, Trimipramin) können die blutgerinnungshemmende Wirkung der Vitamin-K-Antagonisten bei einem Teil der Patienten in unvorhersehbarer Weise verstärken, seltener auch abschwächen (Trazodon) und so die stabile Einstellung der Patienten erschweren; der veränderte blutgerinnungshemmende Effekt kann innerhalb weniger Tage eintreten.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit Vitamin-K-Antagonisten und trizyklischen Antidepressiva oder deren Analoga behandelt werden, sollen die Blutgerinnungsparameter fortlaufend sehr sorgfältig überwacht werden.
Vorsichtshalber überwachen
Antidepressiva, trizyklische - VenlafaxinDer Interaktion könnten sowohl additive Effekte als auch eine Hemmung des oxidativen Metabolismus der trizyklischen Antidepressiva durch CYP2D6 zu Grunde liegen. Venlafaxin beeinflusste die Pharmakokinetik von Imipramin und 2-Hydroxyimipramin nicht. Die Bioverfügbarkeit des aktiven Desipramin-Metaboliten 2-Hydroxydesipramin war dosisabhängig um das 2,5- bis 4,5-Fache erhöht, wenn 75 mg bis 150 mg Venlafaxin täglich gegeben wurden.
Verstärkte Wirkungen der trizyklischen Antidepressiva möglich
In Einzelfällen wurden bei gleichzeitiger Behandlung mit Venlafaxin verstärkte Wirkungen der trizyklischen Antidepressiva beobachtet: verstärkte anticholinerge Effekte (Urinretention, Ileus, Konfusion), Serotonin-Syndrom (Konfusion, Erregung, Angst, Schwitzen, Hyperthermie, Diarrhoe, Übelkeit, Blutdruckschwankungen, Hyperreflexie, Tremor, Nystagmus) sowie Krampfanfälle.
Bei gleichzeitiger Behandlung von Venlafaxin und trizyklischen Antidepressiva ist Vorsicht geboten. Auf die genannten unerwünschten Wirkungen soll - auch durch den Patienten bzw. dessen Angehörige - besonders geachtet werden, damit im Falle ihres Auftretens frühzeitig Gegenmassnahmen ergriffen werden können.
Vorsichtshalber überwachen
Antidepressiva, trizyklische - ValproinsäureDer Mechanismus ist spekulativ: Möglicherweise hemmt Valproinsäure CYP2C9, das Anteil am oxidativen Metabolismus einiger trizyklischer Antidepressiva hat. Moderat erhöhte Plasmakonzentrationen von Amitriptylin und seinem Metaboliten Nortriptylin wurden bei gleichzeitiger Behandlung mit Amitriptylin und Valproinsäure gemessen.
Verstärkte Wirkungen der trizyklischen Antidepressiva möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Valproinsäure können nach einigen Tagen verstärkte Wirkungen der trizyklischen Antidepressiva auftreten. Schlafstörungen, Tremor, verstärkte anticholinerge Effekte und Krampfanfälle wurden in Einzelfällen mit Amitriptylin, Clomipramin bzw. Nortriptylin berichtet.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva und Valproinsäure soll besonders auf unerwünschte Effekte geachtet werden, die aus erhöhten Plasmakonzentrationen des Antidepressivums herrühren könnten. In diesem Fall soll die Behandlung entsprechend individuell angepasst werden (z. B. Dosisreduktion des Antidepressivums, Absetzen von Valproinsäure).
Vorsichtshalber überwachen
Substrate (CYP2D6) - MirabegronMirabegron ist ein moderater Hemmstoff von CYP2D6 und kann den Metabolismus von Arzneistoffen hemmen, die wesentlich durch dieses Isoenzym abgebaut werden. Die mehrmalige einmal tägliche Einnahme von schnell freisetzendem Mirabegron (160 mg) bewirkte einen Anstieg der AUC einer Einzeldosis von Metoprolol (100 mg) um ca. 229 % und der AUC einer Einzeldosis Desipramin (50 mg) um ca. 241 %.
Verstärkte Wirkungen der CYP2D6-Substrate möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Mirabegron kann die Wirkungen von Arzneistoffen verstärken, die durch CYP2D6 abgebaut werden (Thioridazin, trizyklische Antidepressiva, Metoprolol). Je nach dem jeweiligen pharmakologischen Profil können verstärkte unerwünschte Effekte auftreten.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Mirabegron und Arzneistoffen mit enger therapeutischer Breite oder individueller Dosierung, die durch CYP2D6 metabolisiert werden, ist Vorsicht geboten. Eine Dosisreduktion des CYP2D6-Substrats soll in Betracht gezogen werden.
Vorsichtshalber überwachen
Substrate (CYP2D6) - EliglustatEliglustat hemmt CYP2D6: Die gleichzeitige, wiederholte, zweimal tägliche Gabe von 127 mg Eliglustat erhöhte die Bioverfügbarkeit einer 50-mg-Einzeldosis des CYP2D6-Substrats Metoprolol auf etwa das 2,1-Fache.
Verstärkte Wirkungen der CYP2D6-Substrate möglich
Die Wirkungen von Stoffen, die über CYP2D6 abgebaut werden (wie trizyklische Antidepressiva, Phenothiazin-Derivate, Dextromethorphan, Metoprolol, Atomoxetin) können durch gleichzeitige Behandlung mit Eliglustat verstärkt werden. Substanzspezifische unerwünschte Wirkungen können vermehrt bzw. verstärkt auftreten.
Eine Verringerung der Dosis von CYP2D6-Substraten kann erforderlich sein.
Vorsichtshalber überwachen
Vasopressin-Analoge - AntidepressivaAntidepressiva können sehr selten infolge einer inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH) eine Hyponatriämie hervorrufen und so die antidiuretischen Wirkungen von Vasopressin-Analogen verstärken.
Erhöhtes Risiko für Wasserintoxikationen bzw. Hyponatriämien
Die gleichzeitige Behandlung mit Antidepressiva kann die Wirkungen von Vasopressin-Analogen verstärken und so im Verlauf der Behandlung das Risiko für eine Wasserintoxikation bzw. eine Hyponatriämie mit Kopfschmerzen, Schwindel, Ödemen, Übelkeit, Verwirrtheit und in schweren Fällen Krampfanfällen und Koma erhöhen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Vasopressin-Analogen und Antidepressiva soll mit Vorsicht erfolgen: Die Flüssigkeitszufuhr soll eingeschränkt (Trinken nur bei Durst, Überwachung des Körpergewichts) und die Natrium-Serumkonzentration häufiger gemessen werden.
Vorsichtshalber überwachen
Enzalutamid - Stoffe, die die Krampfschwelle senkenDie Interaktion beruht auf additiven Effekten der betroffenen Arzneimittel auf die Krampfschwelle.
Erhöhtes Risiko von Krampfanfällen
Die gleichzeitige Behandlung mit Enzalutamid und weiteren Arzneimitteln, die die Krampfschwelle senken (Neuroleptika, Antidepressiva, Antimalariamittel, Atomoxetin, Tramadol, Theophyllin, Chinolone, sedierenden Antihistaminika, Stimulantien, Appetitzügler), kann das Risiko von Krampfanfällen erhöhen.
Die Entscheidung über eine gleichzeitige Behandlung mit Enzalutamid und weiteren Arzneimitteln, die die Krampfschwelle senken, soll ärztlich sorgfältig abgewogen werden. Wenn ein Krampfanfall auftritt, ist die Behandlung abzubrechen. Levofloxacin: Die Interaktion kann auch bei inhalativer Anwendung auftreten, da gelegentlich Plasmakonzentrationen wie nach peroraler Gabe vorkommen können.
Vorsichtshalber überwachen
Antidepressiva - DiuretikaAntidepressiva können infolge einer inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH) eine Hyponatriämie hervorrufen. Fälle von Natrium-Serumkonzentrationen unter 110 mmol/l wurden berichtet. In einer grossangelegten Kohortenstudie waren vor allem Serotonin-Reuptake-Hemmer (besonders Citalopram), aber auch trizyklische Antidepressiva mit einer Hyponatriämie assoziiert, während Mianserin kein erhöhtes Risiko aufzeigte. Diuretika können ebenfalls Natriumverluste und auch Kaliumverluste bewirken und zu einer Hyponatriämie oder Hypokaliämie führen, die das Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes) additiv mit den Antidepressiva erhöht.
Erhöhtes Risiko für Hyponatriämien und ventrikuläre Arrhythmien
Die gleichzeitige Behandlung mit Antidepressiva und Diuretika kann im Verlauf der Behandlung das Risiko für eine Wasserintoxikation bzw. eine Hyponatriämie mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Verwirrtheit, Schwäche und in schweren Fällen Krampfanfällen erhöhen. Des Weiteren begünstigt eine durch Diuretika ausgelöste Hypokaliämie das Auftreten von ventrikuläre Arrhythmien (Torsade de pointes) durch Antidepressiva. Symptomatische Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle können auftreten.
Antidepressiva und Diuretika sollen mit Vorsicht gleichzeitig eingesetzt werden. Die Kalium und Natrium-Serumkonzentrationen sollen im Verlauf der gleichzeitigen Behandlung häufiger gemessen werden. Wird eine Hyponatriämie festgestellt, soll zunächst die Flüssigkeitszufuhr eingeschränkt werden (Trinken nur bei Durst, Überwachung des Körpergewichts); wenn möglich sollen die auslösenden Arzneimittel abgesetzt werden. Weitergehende therapeutische Massnahmen können nötig werden. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 60 ms bzw. auf über etwa 460-500 ms sollen die Risiko-Arzneimittel abgesetzt werden. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko informiert werden und bei Schwindel, Benommenheit, Palpitationen und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Verzehr von Lakritze ist zu meiden.
Vorsichtshalber überwachen
Antidepressiva, trizyklische, und Analoge - Methylphenidat, DexmethylphenidatEs gibt Hinweise, dass Methylphenidat den oxidativen Metabolismus der Antidepressiva hemmt. Eine verstärkte sympathomimetische Wirkung von Methylpenidat wird theoretisch erwartet, da Methylphenidat Noradrenalin aus adrenergen Neuronen freisetzt und in Gegenwart von trizyklischen Antidepressiva die Wiederaufnahme von Noradrenalin vermindert wird.
Verstärkte Wirkungen der trizyklischen Antidepressiva, Blutdruckanstieg, Tachykardie
Methylphenidat kann die Wirkungen von Antidepressiva verstärken. Dosisabhängige Nebenwirkungen der Antidepressiva wie Sedation, orthostatische Hypotonie, Mundtrockenheit, Akkommodationsstörungen, Miktionsstörungen und Obstipation können verstärkt auftreten. Eine verstärkte sympathomimetische Wirkung (Blutdruckanstieg, Tachykardie) von Methylphenidat ist theoretisch möglich.
Bei einer Kombination mit Antidepressiva empfiehlt es sich zu Beginn und Ende der Methylphenidat-Therapie auf verstärkte bzw. verminderte Wirkungen zu achten und ggf. die Dosis des Antidepressivums nach Bedarf anzupassen.
Vorsichtshalber überwachen
Tilidin - Stoffe, die serotoninerg wirkenDas Serotonin-Syndrom beruht auf einer Überstimulation von Serotonin-Rezeptoren im ZNS. Die serotoninergen Wirkungen der Arzneistoffe wie Hemmung des Serotonin-Abbaus, Hemmung der Wiederaufnahme, Serotonin-Freisetzung bzw. Serotonin-Agonismus addieren bzw. potenzieren sich. Allerdings wurden bislang für Tilidin keinen serotoninergen Effekte beschrieben.
Verstärkte serotoninerge Wirkung möglich - Gefahr eines Serotonin-Syndroms
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Tilidin und anderen serotoninerg wirkenden Arzneistoffen (MAO-Hemmer, trizyklische Antidepressiva, Setrone) ist nach Herstellerangaben das Risiko für ein Serotonin-Syndrom erhöht. Symptome eines Serotonin-Syndroms: mentale (Verwirrtheit, Erregung, Agitiertheit, Unruhe), autonome (Schwitzen, Fieber, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckanstieg) und neuromuskuläre Störungen (Hyperreflexie, Krampfanfälle, Tremor). In schweren Fällen kann es zu Koma und Schock kommen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit serotoninergen Arzneimitteln ist nach Angaben der Tilidin/Naloxon-Fachinformationen Vorsicht geboten. Wird ein Serotonin-Syndrom vermutet, soll das Absetzen von Tilidin/Naloxon in Betracht gezogen werden.
Vorsichtshalber überwachen
Substrate (CYP2D6) - DarifenacinDarifenacin ist ein mässiger CYP2D6-Inhibitor und kann daher die Bioverfügbarkeit von CYP2D6-Substraten erhöhen. Bei Arzneistoffen mit kleiner therapeutischer Breite kann dies klinisch relevant werden.
Verstärkte Wirkungen der CYP2D6-Substrate möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Darifenacin kann möglicherweise die Wirkungen von CYP2D6-Substraten (Amitriptylin, Amitriptylinoxid, Atomoxetin, Clomipramin, Dextromethorphan, Doxepin, Eliglustat, Flecainid, Imipramin, Nebivolol, Nortriptylin, Perphenazin, Thioridazin, Tolterodin, Venlafaxin) verstärken. Je nach dem jeweiligen pharmakologischen Profil können verstärkte unerwünschte Effekte auftreten.
Vorsicht ist geboten, wenn Darifenacin gleichzeitig mit Arzneimitteln angewandt wird, die vorwiegend durch CYP2D6 metabolisiert werden und eine geringe therapeutische Breite haben bzw. individuell dosiert werden. Auf verstärkte Wirkungen der CYP2D6-Substrate soll vorsichtshalber geachtet und bei Bedarf deren Dosis angepasst werden.
Vorsichtshalber überwachen
Ranolazin - QT-Zeit verlängernde SubstanzenDie arrhythmogenen Wirkungen von Ranolazin und weiteren Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, könnten sich verstärken. Diese Effekte sind weitgehend dosisabhängig. Die Häufigkeit von Torsade de pointes bei Arzneimitteln mit nicht-kardialer Indikation wird mit 1:100 000 bis 1:1000 000 angegeben. Pharmakokinetische Interaktionen mit Plasmakonzentrationserhöhungen der Arzneistoffe können hinzukommen. Eine Populationsanalyse bei Patienten und gesunden Freiwilligen zeigte, dass das QTc um etwa 2,4 ms pro 1000 ng/ml Ranolazin stieg, was bei einer Dosis von 500–1000 mg Ranolazin zweimal täglich einem Anstieg von 2–7 ms entspricht.
Erhöhtes Risiko für Arrhythmien (Torsade de pointes)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ranolazin und anderen Arzneistoffen, die die QT-Zeit verlängern können, werden verstärkt Arrhythmien befürchtet. Torsade de pointes können mit Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen einhergehen. Meist enden Torsade de pointes spontan; selten können sie aber auch in Kammerflimmern und Herzstillstand mit potenziell letalem Ausgang übergehen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ranolazin und weiteren QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen ist Vorsicht geboten. Eine EKG Überwachung empfohlen. Bei einer Verlängerung der herzfrequenzkorrigierten QTc-Zeit von mehr als 50-60 ms bzw. auf 460-500 ms (unterschiedliche Grenzwerte werden angegeben) sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Besonders bei prädisponierten Patienten (z. B. Diuretika-Therapie) wird empfohlen, den Elektrolytstatus und besonders das Serum-Kalium zu überwachen. Ausserdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen.
Vorsichtshalber überwachen
Baclofen - Antidepressiva, trizyklischeDiese Interaktion beruht wahrscheinlich auf einer additiven Wirkung auf die Muskulatur, da sowohl Baclofen als auch trizyklische Antidepressiva eine Muskelhypotonie verursachen können.
Erhöhtes Risiko einer Muskelhypotonie
Die gleichzeitige Behandlung mit Baclofen und trizyklischen Antidepressiva kann die Wirkung von Baclofen verstärken und zu erheblicher Muskelhypotonie führen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Baclofen mit trizyklischen Antidepressiva ist Vorsicht geboten.
Vorsichtshalber überwachen
Chlordiazepoxid 5 mg
Die Wechselwirkung beruht auf additiven pharmakodynamischen Effekten.
Verstärkte zentraldämpfende Wirkungen
Benzodiazepine, Opioide und Barbiturate verstärken die zentraldämpfenden Effekte von 4-Hydroxybutansäure (Natriumoxybat). Sedierung, Benommenheit und Konzentrationsstörungen können vermehrt bzw. verstärkt auftreten. In Einzelfällen können lebensbedrohliche Zustände durch Atemdepression und kardiovaskuläre Effekte auftreten.
4-Hydroxybutansäure darf nach Herstellerangaben nicht gleichzeitig mit Barbituraten, Benzodiazepinen bzw. Opioiden angewendet werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Morclofon - Zentraldämpfende StoffeMorclofon besitzt einen selektiven antitussiven Effekt, der über einen zentralen Wirkungsmechanismus zustande kommt. Man geht davon aus, dass es bei gleichzeitigir Behandlung mit zentral dämpfenden Substanzen zu einer Wirkungsverstärkung kommen kann.
Erhöhtes Risiko für zentraldämpfende Wirkungen
Bei gleichzeitiger Behandlung mit zentral dämpfenden Substanzen werden vermehrt zentral dämpfende Wirkungen befürchtet.
Die gleichzeitige Behandlung mit zentraldämpfenden Arzneimittel soll vermieden werden.
Nicht empfohlen (vorsichtshalber kontraindiziert)
Benzodiazepine - Alkoholhaltige ArzneimittelDer Interaktion liegen vor allem (supra)additive zentraldämpfende Effekte zugrunde: Ethanol hemmt im ZNS sowohl inhibitorische als auch exzitatorische Neuronen. Die Wirkungen aller Benzodiazepine werden durch Ethanol ab einer Blutalkoholkonzentration von etwa 0,5 Promille deutlich verstärkt. Darüber hinaus könnte bei oxidativ verstoffwechselten Benzodiazepinen eine Hemmung des Metabolismus hinzukommen, denn bei höheren Plasmakonzentrationen kann Ethanol Cytochrom-P-450-abhängige Enzyme hemmen: erhöhte Plasmakonzentrationen wurden zum Teil gefunden.
Verstärkte zentraldämpfende Wirkungen
Alkohol - auch in Arzneimitteln - kann während einer Behandlung mit Benzodiazepinen verstärkte zentraldämpfende Wirkungen wie verstärkte Sedation, eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit, Benommenheit, Schwindel, aber auch Atemdepression und Amnesien hervorrufen. Vor allem mit Triazolam, aber auch mit anderen Benzodiazepinen wurden teils tödliche Vergiftungen nach Alkoholzufuhr berichtet. Die Benzodiazepine wurden dabei teilweise überdosiert, aber auch in therapeutischer Dosierung angewandt.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Benzodiazepinen und alkoholhaltigen Arzneimitteln sollen die Patienten sorgfältig auf eventuell verstärkte zentraldämpfende und sedative Effekte hin beobachtet werden. Eine alkoholfreie Alternative für das alkoholhaltige Arzneimittel ist zu erwägen.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Benzodiazepine - Makrolid-AntibiotikaDas Makrolid-Antibiotikum Erythromycin und das verwandte Ketolid-Antibiotikum Telithromycin hemmen CYP3A4, das die meisten Benzodiazepine oxidativ abbaut. Roxithromycin hemmt CYP3A4 in geringerem Ausmass; Azithromycin und Spiramycin scheinen CYP3A4 nicht zu hemmen. Besonders stark ist perorales Midazolam betroffen: Bei 12 Probanden erhöhten 3 mal 500 mg Erythromycin über 6 Tage die Bioverfügbarkeit von 15 mg Midazolam, peroral, auf ca. das 4-Fache. Psychomotorische Tests ergaben signifikant stärkere Wirkungen von Midazolam bis zu 6 Stunden nach der Einnahme. Telithromycin erhöhte die perorale Bioverfügbarkeit im Schnitt auf das 6,1-Fache. Erythromycin erhöhte die Plasmakonzentrationen von intravenösem Midazolam etwa um das 1,6- bis 2-Fache und verlängerte die terminale Halbwertszeit von Midazolam um das 1,5- bis 1,8-Fache. Roxithromycin erhöhte die AUC von peroralem Midazolam um ca. 47 %. Azithromycin zeigte keine Wechselwirkung mit Midazolam.
Verstärkte Wirkungen der Benzodiazepine möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Erythromycin oder Telithromycin evtl. auch mit Roxithromycin kann die zentral dämpfenden Wirkungen von oxidativ metabolisierten Benzodiazepinen (Diazepam, Clorazepat, Flurazepam, Flunitrazepam, Clobazam, Bromazepam, Alprazolam, Chlordiazepoxid, Brotizolam, Nitrazepam, Prazepam), vor allem von Midazolam und Triazolam, verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit Erythromycin oder Telithromycin und peroralem Midazolam soll möglichst vermieden werden. Wenn die gleichzeitige Behandlung mit den genannten Makrolid-Antibiotika und einem der genannten Benzodiazepine nötig ist, sollen die Patienten sorgfältig auf eventuell verstärkte sedative Effekte hin beobachtet werden, damit die Dosis bei Bedarf reduziert werden kann. Die 3-hydroxylierten Benzodiazepine (Lorazepam, Lormetazepam, Oxazepam, Temazepam), die hauptsächlich als Glucuronide ausgeschieden werden, sind von dieser Interaktion nicht betroffen und kommen als Alternativen in Frage.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Clozapin - BenzodiazepineDer Mechanismus ist unbekannt. Auch nach Beginn einer Monotherapie mit Clozapin kann es zu Kollaps, Atemdepression und Bewusstlosigkeit kommen, jedoch scheint die Inzidenz bei gleichzeitiger Benzodiazepin-Behandlung erhöht zu sein.
In Einzelfällen Kollaps und Atemstillstand
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Clozapin und Benzodiazepinen sind in seltenen Einzelfällen Blutdruckabfall, plötzliche Bewusstlosigkeit, Atemdepression, Atemstillstand und Herzstillstand aufgetreten. In den meisten dieser Fälle trat das Ereignis ein, wenn unter einer Benzodiazepin-Behandlung zusätzlich Clozapin gegeben wurde. Bereits die erste Clozapin-Gabe kann innerhalb weniger Stunden die Symptome hervorrufen.
Besonders bei Einleitung einer Clozapin-Therapie während einer Benzodiazepin-Behandlung oder bei gleichzeitigem Behandlungsbeginn mit beiden Stoffen muss mit Blutdruckabfall und Atemdepression gerechnet werden. Grundsätzlich soll eine Clozapin-Therapie mit vorsichtiger Dosissteigerung begonnen werden; die Patienten sind während der Phase der Dosiseinstellung sorgfältig auf ihre Herz-/Kreislauf- und Atemfunktionen zu beobachten. Während einer etablierten Clozapin-Behandlung kann bei Bedarf mit Vorsicht eine Benzodiazepin-Therapie eingeleitet werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Benzodiazepine - RifampicinDie Wechselwirkung beruht wahrscheinlich auf einer Induktion von CYP3A4 durch Rifampicin, durch das einige Benzodiazepine metabolisiert werden. Auch die Induktion von UDP-Glucuronyltransferasen (UGT2B15) könnte eine Rolle spielen.
Verminderte Wirksamkeit der Benzodiazepine
Während einer Therapie mit Rifampicin können die Wirkungen einiger Benzodiazepine, vor allem Midazolam und Triazolam, aber auch Alprazolam, Brotizolam, Chlordiazepoxid, Clonazepam, Diazepam, Flurazepam, Medazepam und Nitrazepam, deutlich abgeschwächt sein. Auch nach dem Absetzen von Rifampicin kann der Wirkungsverlust noch einige Wochen anhalten.
Da Midazolam und Triazolam während einer Rifampicin-Behandlung nahezu unwirksam sein können, sollen alternative Narkotika bzw. Hypnotika eingesetzt werden. Bei den übrigen Benzodiazepinen soll mit einer eventuell verminderten Wirkung gerechnet werden, auch etwa 4-5 Wochen über das Absetzen von Rifampicin hinaus.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Benzodiazepine - Azol-AntimykotikaAzol-Antimykotika hemmen konzentrationsabhängig CYP3A4, das den Abbau mehrerer Benzodiazepine katalysiert. Der hemmende Effekt von Fluconazol auf CYP3A4 ist schwächer ausgeprägt als bei den übrigen Azol-Antimykotika. Itraconazol, 200 mg täglich über 4 Tage, erhöhte die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis Brotizolam auf das 2,4-Fache und verstärkte auch die Schläfrigkeit. Voriconazol erhöhte die AUC von Diazepam ca. 2,2-fach. Ketoconazol, 400 mg täglich, erhöhte die AUC von Alprazolam auf ca. das 4-Fache.
Verstärkte sedative Wirkungen möglich
Bei gleichzeitiger Anwendung von oxidativ verstoffwechselten Benzodiazepinen und Azol-Antimykotika kann es zu verstärkten und verlängerten sedativen sowie atemdepressiven Wirkungen der Benzodiazepine kommen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Azol-Antimykotika soll auf verstärkte und verlängerte sedative und atemdepressive Wirkungen der Benzodiazepine geachtet und deren Dosierung nach Bedarf gesenkt werden. Als alternatives Antimykotikum bei Dermatomykosen kommt Terbinafin in Frage, das nicht mit Benzodiazepinen interagiert. Alternative Benzodiazepine sind Oxazepam, Lorazepam, Lormetazepam und Temazepam, die durch Konjugation mit Glucuronsäure verstoffwechselt werden. Da die Interaktion konzentrationsabhängig ist, spielt sie bei dermaler Applikation der Azol-Antimykotika keine Rolle. Hingegen sind enzymhemmend wirksame Plasmakonzentrationen nach bukkaler Applikation von Miconazol aufgetreten.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Benzodiazepine - ClarithromycinClarithromycin hemmt CYP3A4, das den oxidativen Metabolismus der betroffenen Benzodiazepine katalysiert. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Clarithromycin, 500 mg zweimal täglich, stieg die AUC von intravenös appliziertem Midazolam im Schnitt um das 2,7-Fache. Die AUC einer 0,125-mg-Einzeldosis von Triazolam wurde durch Clarithromycin, zweimal tägich 500 mg über 2 Tage, im Schnitt mehr als verfünffacht.
Verstärkte Wirkungen der Benzodiazepine
Die gleichzeitige Behandlung mit Clarithromycin kann die zentral dämpfenden Wirkungen von Benzodiazepinen verstärken, die durch CYP3A4 metabolisert werden (Alprazolam, Bromazepam, Brotizolam, Chlordiazepoxid, Clobazam, Clorazepat, Diazepam, Flunitrazepam, Flurazepam, Ketazolam, Midazolam, Nitrazepam, Prazepam, Triazolam).
Ist die gleichzeitige Behandlung mit den betroffenen Benzodiazepinen nötig, sollen die Patienten engmaschig überwacht werden, damit gegebenenfalls die Benzodiazepin-Dosierung angepasst werden kann. Die gleichzeitige Behandlung mit Clarithromycin und peroralem Midazolam ist kontraindiziert.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Opioide - Benzodiazepine, Z-DrugsVermutlich liegen der Interaktion additive oder synergistische sedierende und atemdepressive Effekte von Opioiden und Benzodiazepinen bzw. Z-Drugs zu Grunde. In den USA wurde ein (statistischer) Zusammenhang der gleichzeitigen Verordnung von Opioiden und Benzodiazepinen mit einem erhöhten Risiko von Opioid-Überdosierungen bzw. -Intoxikationen festgestellt: 5,36 Patienten/100 Patienten pro Jahr, verglichen mit 3,13 Patienten/100 Patienten ohne gleichzeitige Verordnung von Benzodiazepinen.
Erhöhtes Risiko einer verstärkten/verlängerten Atemdepression und Sedation
Die gleichzeitige Behandlung mit Benzodiazepinen bzw. Z-Drugs kann verstärkte Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod herbeiführen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Benzodiazepinen bzw. Z-Drugs und Opioiden ist nur bei Patienten angebracht, für die keine Alternativen in Frage kommen. Wenn die gleichzeitige Behandlung nötig ist, soll die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich sein. Die Patienten sollen engmaschig auf Atemdepression und Sedierung überwacht werden. Opioid-abhängige Patienten dürfen keine Benzodiazepine erhalten.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Clomethiazol - Zentraldämpfende StoffeDie Wechselwirkung beruht auf additiven pharmakodynamischen Effekten.
Verstärkte zentraldämpfende Wirkungen
Benzodiazepine, Opioide und Barbiturate verstärken die zentraldämpfenden Effekte von Clomethiazol. Sedierung, Benommenheit und Konzentrationsstörungen können vermehrt bzw. verstärkt auftreten. In Einzelfällen können lebensbedrohliche Zustände durch Atemdepression und kardiovaskuläre Effekte auftreten.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Clomethiazol und zentraldämpfenden Stoffen muss die Dosierung entsprechend reduziert werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Benzodiazepine - ProtonenpumpenblockerOmeprazol ist ein moderater CYP2C19-Hemmer und kann den oxidativen Metabolismus von entsprechend verstoffwechselten Benzodiazepinen verlangsamen. Die 3-hydroxylierten Benzodiazepine, die hauptsächlich als Glucuronsäure-Konjugate ausgeschieden werden, sind von dieser Wechselwirkung nicht betroffen. Für Lansoprazol zeigte eine Studie keine Erhöhung der Diazepam-Serumkonzentrationen. Auch Pantoprazol und Rabeprazol scheinen den oxidativen hepatischen Metabolismus der Benzodiazepine nicht zu hemmen.
In Einzelfällen verstärkte Wirkungen der Benzodiazepine möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Omeprazol bzw. Esomeprazol wurden erhöhte Plasmakonzentrationen von Diazepam gemessen. Verstärkte oder verlängerte Wirkungen auch anderer, oxidativ verstoffwechselter Benzodiazepine (Flunitrazepam, Diazepam, Flurazepam, Clorazepat, Bromazepam, Alprazolam, Clobazam, Chlordiazepoxid, Nitrazepam, Medazepam) sind in Einzelfällen möglich: Benommenheit, Lethargie, Schwindel und Ataxie können auftreten. Auf Grund der Kumulationsneigung vieler Benzodiazepine können diese Effekte u. U. auch erst nach länger dauernder gemeinsamer Behandlung in Erscheinung treten.
Während der gleichzeitigen Behandlung mit oxidativ verstoffwechselten Benzodiazepinen und Omeprazol oder Esomeprazol sollen die Patienten vorsichtshalber auf verstärkte Benzodiazepin-Effekte beobachtet werden. Bei Bedarf soll die Dosis des Benzodiazepins reduziert oder auf ein 3-hydroxyliertes Benzodiazepin (Lorazepam, Lormetazepam, Oxazepam, Temazepam) ausgewichen werden.
Vorsichtshalber überwachen
Benzodiazepine - DisulfiramEine Hemmung des oxidativen Metabolismus der Benzodiazepine durch Disulfiram wurde vermutet. Erhöhte Plasmakonzentrationen von Diazepam und Chlordiazepoxid wurden bei gleichzeitiger Behandlung mit Disulfiram gemessen. Für einige Benzodiazepine wurden in experimentellen Studien keine pharmakokinetischen Interaktionen gefunden (Alprazolam, Lorazepam, Midazolam, Oxazepam).
Verstärkte Benzodiazepin-Wirkungen möglich
Disulfiram kann möglicherweise die zentral-depressiven Effekte der oxidativ metabolisierten Benzodiazepine verstärken.
Die gleichzeitige Behandlung mit Disulfiram und Benzodiazepinen soll sorgfältig bedacht werden. Ist sie erforderlich, sollen niedrigere Dosierungen der Benzodiazepine oder vermutlich nicht interagierende Benzodiazepine wie Lorazepam oder Oxazepam erwogen werden. Die Patienten sind sorgfältig zu beobachten.
Vorsichtshalber überwachen
Benzodiazepine - CimetidinCimetidin hemmt u. a. CYP3A4, das den oxidativen Metabolismus der betroffenen Benzodiazepine katalysiert. Famotidin und Ranitidin hemmen dieses Enzym nicht in klinisch relevantem Ausmass. Die 3-hydroxylierten Benzodiazepine, die hauptsächlich als Glucuronsäure-Konjugate ausgeschieden werden, sind von dieser Wechselwirkung nicht betroffen.
Verstärkte zentral depressive Wirkungen der Benzodiazepine möglich
Die Wirkungen der oxidativ verstoffwechselten Benzodiazepine können durch gleichzeitige Behandlung mit Cimetidin verstärkt werden. Zentral depressive Effekte wie Sedation, Benommenheit und Lethargie können vereinzelt häufiger bzw. verstärkt auftreten.
Wenn die gleichzeitige Behandlung mit Cimetidin und einem der betroffenen Benzodiazepine erforderlich ist, soll vorsichtshalber auf verstärkte zentral depressive Wirkungen geachtet und das Benzodiazepin nach Bedarf niedriger dosiert werden. Die von dieser Interaktion nicht betroffenen Arzneistoffe (Lorazepam, Lormetazepam, Oxazepam, Temazepam bzw. Ranitidin, Famotidin) kommen als Alternativen in Frage.
Vorsichtshalber überwachen
Benzodiazepine - Enzyminduktoren (CYP3A4)CYP3A4-Induktoren können vermutlich den Metabolismus derjenigen Benzodiazepine beschleunigen, deren oxidativer Metabolismus durch CYP3A4 katalysiert wird (Midazolam, Triazolam, Clobazam, Clonazepam, Flurazepam, Alprazolam, Brotizolam, Chlordiazepoxid, Medazepam, Nitrazepam). Modafinil, 200 mg über 7 Tage, verringerte die AUC von Midazolam im Schnitt auf 66 %.
Verminderte Wirksamkeit der betroffenen Benzodiazepine
Bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A4-Induktoren (Carbamazepin, Enzalutamid, Primidon, Phenobarbital, Etravirin, Modafinil, Bosentan) kann die Wirksamkeit bestimmter, oxidativ metabolisierter Benzodiazepine, vor allem Midazolam und Triazolam im Verlauf einiger Tage möglicherweise abnehmen.
Die Dosierung der betroffenen Benzodiazepine soll den klinischen Erfordernissen angepasst werden; besonders perorales Midazolam muss höher dosiert werden. Als alternative Benzodiazepine kommen Lorazepam, Lormetazepam, Oxazepam oder Temazepam in Frage, die von dieser Wechselwirkung nicht betroffen sind, da sie hauptsächlich als Glukuronide ausgeschieden werden.
Vorsichtshalber überwachen
Phenytoin - BenzodiazepineDen Interaktionen liegen pharmakokinetische Mechanismen zu Grunde, die nicht genau bekannt sind. Vermutlich werden arzneistoffabbauende Enzyme induziert bzw. gehemmt. In den genannten Fällen wurden jeweils veränderte Plasmakonzentrationen gefunden.
In Einzelfällen veränderte Wirkungen möglich
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Phenytoin und Benzodiazepinen sind unterschiedliche Auswirkungen möglich: In Einzelfällen traten toxische Effekte von Phenytoin auf: Tremor, Nystagmus, Ataxie und Übelkeit. Die Wirkungen einiger Benzodiazepine wurden durch Phenytoin abgeschwächt. Auch über abgeschwächte Wirkungen von Phenytoin und verstärkte Wirkungen von Benzodiazepinen wurde berichtet.
Die möglichen Auswirkungen bei gleichzeitiger Behandlung mit Phenytoin und Benzodiazepinen sind nicht abzuschätzen. Deshalb sollen die Patienten vorsichtshalber sorgfältig auf unerwünschte Wirkungen oder verminderte Wirksamkeit überwacht und die Phenytoin-Plasmakonzentrationen kontolliert werden.
Vorsichtshalber überwachen
Benzodiazepine - TheophyllinEin Mechanismus für diese Wechselwirkung ist nicht bekannt. Möglich ist, dass die bekannte zentral-stimulierende Wirkung der Xanthin-Derivate die sedative Wirkung der Benzodiazepine antagonisiert, dass es sich also um einen funktionellen Antagonismus handelt. Auch eine Induktion des oxidativen Metabolismus der Benzodiazepine durch Theophyllin wird diskutiert.
Verminderte Wirksamkeit der Benzodiazepine möglich
Die gleichzeitige Behandlung mit Theophyllin kann die sedativen und möglicherweise auch die anxiolytischen Wirkungen der Benzodiazepine abschwächen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Theophyllin soll vorsichtshalber auf ausreichende Wirksamkeit der Benzodiazepine geachtet und die Benzodiazepin-Dosis vorsichtig nach Bedarf erhöht werden.
Vorsichtshalber überwachen
Benzodiazepine - IsoniazidIsoniazid ist ein schwacher Hemmer von CYP3A4, welches die betroffenen Benzodiazepine verstoffwechselt. In einer Studie verlängerte Isoniazid, 90 mg 2mal täglich für 3 Tage, die Halbwertstzeit von Diazepam, einmal 5 bzw. 7,5 mg, von ca. 34 auf ca. 45 Stunden und verringerte die Clearance von Diazepam um etwa 26 %. Die Bioverfügbarkeit einer Einmaldosis von Triazolam (0,5 mg) erhöhte sich im Schnitt um 46 %, während die Bioverfügbarkeit von Oxazepam, welches nicht von CYP3A4 verstoffwechselt wird, unverändert blieb.
Verstärkte sedative Wirkungen der Benzodiazepine möglich
Die Wirkungen der oxidativ verstoffwechselten Benzodiazepine können durch gleichzeitige Behandlung mit Isoniazid möglicherweise verstärkt werden. Sedation, Benommenheit und Lethargie können in Einzelfällen verstärkt auftreten.
Bei der gleichzeitigen Behandlung mit Isoniazid und den betroffenen Benzodiazepinen soll die Sedierung der Patienten überwacht und gegebenenfalls die Dosis angepasst werden.
Vorsichtshalber überwachen
Benzodiazepine - Kontrazeptiva, hormonaleHormonale Kontrazeptiva können die oxidative Metabolisierung einiger Benzodiazepine (Chlordiazepoxid, Clobazam, Diazepam, Flurazepam, Nitrazepam, Prazepam) wahrscheinlich über CYP2C19 hemmen bzw. die Glucuronidierung einiger Benzodiazepine (Lorazepam, Lormetazepam, Oxazepam, Temazepam) induzieren. Die Datenlage zu dieser Interaktion ist unklar und wird von den Herstellern unterschiedlich angegeben. In einer Studie mit 20 Probanden war die Eliminationsrate von Lorazepam bei Frauen erhöht, die orale Kontrazeptiva einnahmen (ca. plus 29 %) und die Bioverfügbarkeit von Temazepam nahm ab (ca. minus 39 %). Eine weitere Studie zeigte, dass die Einnahme von oralen Kontrazeptiva die Clearance von Lorazepam (ca. plus 270 %) und Oxazepam (ca. plus 160 %) erhöhte, allerdings war die Clearance dieser Benzodiazepine, die glucuronidiert werden, in einer anderen Studie nicht signifkant verändert. In einer Studie hatten Frauen, die orale Kontrazeptiva einnahmen, einen erhöhten Plasmaspiegel von ungebundem Nitrazepam (ca. plus 9 %), aber die Eliminationsrate war nicht verändert. In weiteren Studien verringerte die Anwendung von oralen Kontrazeptiva die Diazepam- (ca. minus 40 %) und die Chlordiazepoxid-Clearance (ca. minus 66 %), während in anderen Studien die Diazepam- und Chlordiazepoxid-Clearance nicht signifikant verändert waren. Keine Unterschiede wurden für Alprazolam, Bromazepam, Midazolam und Triazolam in klinischen Studie gefunden. Diese Benzodiazepine werden hauptsächlich über CYP3A4 verstoffwechselt.
Verstärkte/verminderte Wirkung der Benzodiazepine möglich
Hormonale Kontrazeptiva können die Wirkung von Benzodiazepinen verstärken (Chlordiazepoxid, Clobazam, Diazepam, Flurazepam, Nitrazepam, Prazepam) oder vermindern (Lorazepam, Lormetazepam, Oxazepam, Temazepam).
In der Regel sind keine Massnahmen erforderlich. Auf eine verringerte bzw. verstärkte Wirkung der Benzodiazepine ist zu achten.
In der Regel keine Massnahmen erforderlich

Variants
Limbitrol Kapseln 100 Stück
59.29 CHF
Description
Was ist Limbitrol und wann wird es angewendet?
Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin verschreibt Ihnen Limbitrol zur Behandlung einer bedrückten, traurigen Stimmungslage, besonders wenn diese von Angstzuständen begleitet ist.
Limbitrol enthält zwei Wirkstoffe, einen angstlösenden (Chordiazepoxid) und einen stimmungsaufhellenden (Amitriptylin). Beide wirken zudem beruhigend. Beruhigung und Angstlösung setzen bereits nach der ersten Einnahme ein, die Stimmungsaufhellung folgt nach einigen Tagen. Als Folge davon fällt es Ihnen wieder leichter, alltägliche Arbeiten zu erledigen und sich in Ihrer Umgebung zurechtzufinden.
Was sollte dazu beachtet werden?
Wichtig ist, dass Sie und Ihre Familienangehörigen oder Betreuungspersonen während der Limbitrol-Behandlung jede Veränderung der Gemütslage mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen.
Wann darf Limbitrol nicht eingenommen werden?
Limbitrol dürfen Sie nicht einnehmen,
- Wenn Sie auf Amitriptylin, Chlordiazepoxid oder einen anderen Inhaltsstoff von Limbitrol allergisch sind oder an einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber gewissen Arzneimitteln gegen Depressionen oder Arzneimitteln zur Beruhigung leiden.
- Bei Vergiftungen mit zentral wirkenden Stoffen, wie Alkohol, Schlafmittel, Schmerzmittel, Wirkstoffe zur Behandlung von psychiatrischen Krankheiten und Allergien.
- Wenn Sie an akutem Harnverhalten (Unvermögen die Harnblase zu entleeren), erhöhtem Augeninnendruck (grüner Star), es sei denn, dieser wird behandelt und regelmässig kontrolliert, bestimmten Magen- und Darmproblemen (Verengung des Magenausgangs, Verengung oder Verschluss eines Darmabschnittes, Darmlähmung) leiden.
- Wenn Sie an unzureichender Funktion des Herzens (z.B. unregelmässiger Herzschlag) leiden oder kürzlich einen Herzinfarkt hatten.
- Wenn Sie an einer schweren Störung der Leberfunktion, an krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis), Atembeschwerden oder nächtlichen Unterbrechungen der Atmung (Schlafapnoe) leiden.
- Wenn Sie gleichzeitig den Wirkstoff Cisaprid (Arzneimittel gegen gewisse Verdauungsstörungen) einnehmen.
- Wenn Sie gleichzeitig sogenannte Hemmer der Monoaminooxidase (MAO-Hemmer) einnehmen. Die Kombination mit einem MAO-Hemmer kann lebensgefährlich sein. Bei Patienten bzw. Patientinnen, welche vorher mit MAO-Hemmern behandelt wurden, muss vor der Behandlung eine Pause von 14 Tagen eingeschaltet werden.
Wann ist bei der Einnahme von Limbitrol Vorsicht geboten?
Suizidales Verhalten
Unter der Behandlung mit Limbitrol können sich die Symptome der Depression, insbesondere suizidales Verhalten, verschlechtern. In diesem Fall sollten Sie umgehend Ihren Arzt, bzw. Ihre Ärztin kontaktieren.
Ein Abbruch der Behandlung darf nicht plötzlich und nur in Absprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin erfolgen, da es sonst zu Entzugssymptomen kommen kann.
Bei Kindern und Jugendlichen mit Depressionen oder anderen psychiatrischen Diagnosen wurde unter der Behandlung mit Antidepressiva über ein vermehrtes Auftreten von Verhaltensstörungen inkl. erhöhtem Risiko von Suizidgedanken, Selbstverletzungen und vollendetem Suizid berichtet.
Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einem Antidepressivum behandelt wurden.
Patienten unter 18 Jahren
Limbitrol ist in der Behandlung von Patienten unter 18 Jahren nicht geprüft und kann daher nicht empfohlen werden.
Abhängigkeitsgefährdung
Die Einnahme von Limbitrol kann - wie bei allen benzodiazepinhaltigen Präparaten - zu einer Abhängigkeit führen. Diese kann vor allem bei einer ununterbrochenen Einnahme über längere Zeit (in gewissen Fällen bereits nach einigen Wochen) und hoher Dosierung auftreten und hat nach abruptem Absetzen des Arzneimittels Entzugssymptome zur Folge. Es können unter anderem Unruhe, Angstzustände, Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen und Schweissausbrüche auftreten. Diese Erscheinungen klingen in der Regel nach 2-3 Wochen ab. Das Abhängigkeitsrisiko ist bei früherem Alkohol- und Drogenmissbrauch, sowie bei anderweitig vorbelasteten Personen erhöht.
Um das Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeit möglichst klein zu halten, beachten Sie bitte folgende Hinweise:
- Nehmen Sie Limbitrol nur auf Anordnung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin ein.
- Erhöhen Sie auf keinen Fall die vom Arzt bzw. Ihrer Ärztin verschriebene Dosis.
- Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie das Arzneimittel absetzen wollen.
- Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird periodisch darüber entscheiden, ob die Behandlung weitergeführt werden muss.
Limbitrol kann zeitlich begrenzte Gedächtnislücken (anterograde Amnesien) verursachen. Das bedeutet, dass Sie sich z.B. an Handlungen, die Sie nach der Einnahme von Limbitrol, Kapseln ausgeführt haben, später nicht mehr erinnern können. Die Gedächtnislücken treten am häufigsten einige Stunden nach der Einnahme auf.
Es kann zu Sinnestäuschungen sowie zu einer Wirkungsumkehr (sogenannte «paradoxe Reaktionen») mit Ruhelosigkeit, gesteigerter Reizbarkeit, aggressivem Verhalten, Wahnvorstellungen, Wut, Albträumen, Sinnestäuschungen, psychischen Störungen, unangemessenem Verhalten und anderen negativen Verhaltensstörungen kommen. Falls dies bei Ihnen auftritt, müssen Sie sofort einen Arzt, bzw. eine Ärztin kontaktieren.
Abbruch der Therapie
Wird eine langandauernde Therapie plötzlich abgesetzt, können Entzugserscheinungen wie Zittern, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Angst, Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen auftreten. Um dies zu vermeiden, wird der Arzt bzw. die Ärztin immer eine schrittweise Reduktion der Dosis (sogenanntes Ausschleichen) anordnen. Ein Absetzen oder eine Dosisminderung von Limbitrol darf nur nach Rücksprache und gemäss den Anweisungen des Arztes bzw. der Ärztin erfolgen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. an Ihre Ärztin, wenn Sie nach dem Absetzen unter Entzugserscheinungen leiden.
Dauer der Behandlung
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird über die Dauer der Behandlung in regelmässigen Abständen entscheiden. Grundsätzlich sollte die Behandlung so kurz wie möglich sein und nicht länger als 4 Wochen dauern. Der Arzt bzw. die Ärztin wird die Dosis schrittweise reduzieren. Nach Ende der Behandlung können die ursprünglichen Symptome vorübergehend noch einmal auftreten (sog. Reboundphänomen), dann aber wieder abklingen, sodass kein Grund zur Sorge besteht.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie unter folgenden Krankheiten leiden oder gelitten haben: Herz-, Atemwegs-, Leber-, Nieren- und Harnwegs- oder Schilddrüsenprobleme, Zuckerkrankheit (Diabetes) unter Insulintherapie, denn evt. muss die Dosis angepasst werden, weil Limbitrol den Blutzuckerspiegel senken kann, Krampfanfälle (epileptische Anfälle), Störungen der Bewegungskoordination, Prostatavergrösserung und Glaukom (grüner Star). In diesen Fällen sowie bei älteren Patienten bzw. Patientinnen wird der Arzt bzw. die Ärztin Limbitrol niedriger dosiert einsetzen.
Bei eventuellem Auftreten von Nebelsehen oder Augenschmerzen muss eine augenärztliche Kontrolle durchgeführt werden, um eine nichterkannte Starerkrankung auszuschliessen.
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Deshalb dürfen Sie keine Werkzeuge, Maschinen bedienen oder Kraftfahrzeuge fahren.
Alkoholische Getränke verstärken die Wirkung von Limbitrol. Das kann dazu führen, dass Sie unsorgfältig, unbeholfen oder langsam reagieren. Besonders beim Autofahren oder beim Bedienen einer Maschine ist dies gefährlich. Deshalb sollten Sie während der Behandlung mit Limbitrol auf alkoholische Getränke ganz verzichten.
Limbitrol sollte in Absprache mit Ihrem Arzt bzw. mit Ihrer Ärztin einige Tage vor einer geplanten Operation abgesetzt werden.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie informieren, bestimmte Arzneimittel nicht einzunehmen oder die Dosierungen von gewissen Arzneimitteln anzupassen, wie z.B. Arzneimittel zur Behandlung von Allergien und Magengeschwüren, Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen.
Wenn Sie zusätzlich zu Limbitrol andere Arzneimittel einnehmen wie Beruhigungsmittel, Schlafmittel, starke Schmerzmittel und ähnliche auf Gehirn und Nerven wirkende Präparate, können sich die Wirkungen dieser Arzneimittel gegenseitig verstärken.
Sie sollen deshalb neben Limbitrol nur dann andere Arzneimittel einnehmen, wenn Sie dies Ihrem Arzt bzw. Ihre Ärztin mitgeteilt haben und diese(r) einverstanden ist.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Limbitrol und Antidepressiva (z.B. Moclobemid, Tranylcypromin, Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin, Duloxetin, Venlafaxin, Amitriptylin, Doxepin, Trimipramin), Methylphenidat oder Opioiden (z.B. Fentanyl, Buprenorphin, starke Schmerzmittel, Arzneimittel zur Drogenersatztherapie und einige Hustenmittel) kann eine lebensbedrohliche Situation, das sogenannte Serotonin-Syndrom auftreten. Deshalb sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht möglich sind.
Das Serotonin-Syndrom kann sich durch Symptome wie unwillkürliche, rhythmische Kontraktionen von Muskeln, einschliesslich der Muskeln, die die Bewegung des Auges kontrollieren, Aufgeregtheit, Halluzinationen, Koma, übermässiges Schwitzen, Zittern, übertriebene Reflexe, erhöhte Muskelanspannung und Körpertemperatur über 38 °C äussern. Benachrichtigen Sie Ihren Arzt bzw. ihre Ärztin unverzüglich, falls solche Symptome auftreten.
Wenn Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin jedoch Limbitrol zusammen mit Opioiden verschreibt, sollten Dosis und Dauer der gleichzeitigen Behandlung von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin beschränkt werden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin über alle Arzneimittel, die Sie zu sich nehmen und halten Sie sich streng an die erhaltene Dosierungsempfehlung. Es kann hilfreich sein, Freunde oder Verwandte über die oben genannten Anzeichen und Symptome zu informieren. Kontaktieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie solche Symptome haben.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von anderen Arzneimitteln, wie gewisse Arzneimittel gegen Depression, Psychose oder die Parkinson-Krankheit, pflanzliche Arzneimittel mit z.B. Johanniskraut, Teufelskralle, Traubensilberkerze, Arzneimittel gegen Bluthochdruck, Arzneimittel gegen übermässige Magensäure-Sekretion, «Blutverdünner» (sog. Antikoagulantien), Antiepileptika, Arzneimittel zur Behandlung von Infektionen und AIDS, stimulierende Arzneimittel oder Appetitzügler, Arzneimittel für die Behandlung der Schilddrüse, hormonelle Verhütungsmittel (z.B. Antibabypille) kann deren Wirkung oder die Wirkung von Limbitrol geändert (erhöht oder abgeschwächt) werden, was gefährlich sein könnte.
Eine Überdosierung mit Amitriptylin bei Kindern kann schwerwiegende Folgen haben. Kinder sind
besonders anfällig für Koma, kardiale Symptome, Atemnot, Krampfanfälle, niedrigen
Blutnatriumspiegel, Lethargie, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen und hoher Blutzuckerspiegel.
Laktose
Limbitrol Kapseln enthalten Laktose. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie unter Galaktose-Intoleranz, Glukose-Galaktose-Malabsorption oder Lapp-Laktasemangel leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Darf Limbitrol während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Sie dürfen Limbitrol während der Schwangerschaft nicht einnehmen, da Limbitrol dem ungeborenen Kind schaden könnte.
Während der Stillzeit dürfen Sie das Arzneimittel nicht einnehmen, da die Wirkstoffe in die Muttermilch übergehen und dem Säugling schaden können.
Während der Behandlung sollten Sie wirksame empfängnisverhütende Massnahmen ergreifen. Sollten Sie während der Behandlung mit Limbitrol dennoch schwanger werden, müssen Sie umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren.
Wie verwenden Sie Limbitrol?
Der Arzt bzw. Ihre Ärztin bestimmt die für Sie richtige Dosierung. Halten Sie sich an seine Anweisungen. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Im Allgemeinen nehmen Erwachsene ab 18 Jahren über den Tag verteilt 2-6 Kapseln Limbitrol ein. Die Hauptdosis sollten Sie immer abends einnehmen: bei 3 Kapseln zum Beispiel 1 am Morgen und 2 am Abend, bei 4 Kapseln 1 am Morgen, 1 am Mittag und 2 am Abend. Nehmen Sie die Kapseln mit reichlich Flüssigkeit ein, ohne sie zu zerkauen.
Es dauert einige Tage, bis Limbitrol vollumfänglich wirkt. Wenn Sie danach keine Besserung Ihrer Beschwerden verspüren, scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin darüber zu sprechen.
Welche Nebenwirkungen kann Limbitrol haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Limbitrol auftreten:
Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Anwendern)
Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Zittern, beschleunigter Herzschlag, Herzklopfen, Schläfrigkeit, Mundtrockenheit, Verstopfung, Übelkeit, Gewichtszunahme, Sehstörungen, vermehrtes Schwitzen, Blutdruckabfall beim Aufstehen.
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
Erschöpfung, Müdigkeit, anormale Körperempfindung (Kribbeln, Einschlafen der Glieder), Gangstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Konzentrationsstörungen, verminderter sexueller Trieb, Impotenz, herabgesetzter Bewusstseinszustand, Veränderungen des Geschmacksempfindens, erweiterte Pupillen, Bewegungsstörungen, Veränderungen der Reizleitung des Herzens (EKG-Veränderungen).
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)
Ohrgeräusche (Tinnitus), gehobene Stimmung und vermehrter Antrieb (Manie), Ängstlichkeit, Schlaflosigkeit, Albträume, erhöhter Blutdruck, Schwierigkeiten beim Wasserlösen, Harnrückstau, Erbrechen, Durchfall, erhöhter Augeninnendruck, Krampfanfälle, Vergrösserung der männlichen Brust., Hautausschlag, Juckreiz, Schwellung des Gesichts und der Zunge, was Schwierigkeiten beim Atmen oder Schlucken verursachen kann. In diesem Fall müssen Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin kontaktieren.
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)
Herzrhythmusstörungen, Blutbildveränderungen, Fieber, Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit, Darmlähmung, Speicheldrüsenschwellung, Halluzinationen, Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht, Haarausfall, Lichtempfindlichkeit der Haut, Muskelschwäche, Sturzgefahr mit nachfolgend erhöhtem Risiko für Knochenbrüche, Delirium, Doppelbilder, Blutdruckabfall, Drehschwindel, Vergrösserung der Speicheldrüsen, Menstruationsstörungen, sexuelle Störungen (z.B. Erektionsstörungen).
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern)
Allergische Reaktionen mit Schwellungen am ganzen Körper.
Sehr selten kann Limbitrol ein Beschwerdebild hervorrufen, bei dem gleichzeitig Fieber, rasches Atmen, Schwitzen, unregelmässiger Puls, Herzklopfen, Blutdruckveränderungen, Muskelsteifigkeit, Benommenheit/Schläfrigkeit und Verwirrtheit auftreten (malignes neuroleptisches Syndrom). Dieser Zustand kann lebensbedrohlich sein. Nehmen Sie bitte das Arzneimittel nicht weiter ein und benachrichtigen Sie sofort einen Arzt bzw. eine Ärztin.
Häufigkeit nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Suizidgedanken oder –versuch, Arzneimittelabhängigkeit, verlangsamte und flache Atmung (Atemdepression), paradoxe Arzneimittelreaktionen mit Erregtheit, parkinsonähnliche Bewegungs- oder Sprechstörungen, fehlender Eisprung, Milchfluss, trockene Augen.
Zu Beginn der Behandlung häufig auftretende Müdigkeit, Mundtrockenheit, rascher Puls oder Verstopfung nehmen meist nach einigen Tagen ab. Sollten sie länger andauern, oder fühlen Sie sich dadurch zu stark beeinträchtigt, so benachrichtigen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Es wurde ein erhöhtes Risiko von Knochenbrüchen bei Patienten und Patientinnen im Alter über 50 Jahren, welche diese Art von Arzneimittel einnehmen, beobachtet.
Sprechen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin gegenüber offen an, wenn Sie Suizidgedanken haben.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Was ist ferner zu beachten?
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Lagerungshinweis
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Nicht über 25 °C lagern.
Weitere Hinweise
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Limbitrol enthalten?
Wirkstoffe
1 Kapsel Limbitrol enthält 5 mg Chlordiazepoxid und 12,5 mg Amitriptylin.
Hilfsstoffe
Laktose-Monohydrat, die Farbstoffe Indigotin (E132) und Erythrosin (E127) und weitere Hilfsstoffe.
Zulassungsnummer
33354 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Limbitrol? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Limbitrol Kapseln: 30 und 100.
Zulassungsinhaberin
MEDA Pharmaceuticals Switzerland GmbH, 8602 Wangen-Brüttisellen.
Diese Packungsbeilage wurde im Januar 2022 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.
Version 202 D
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